Autor | Jacqueline Kelly |
---|---|
Verlag | Carl Hanser Verlag |
Umfang | 333 Seiten |
ISBN | 978-3-446-24165-7 |
Preis | Fr. 23.90 (UVP) |
Das klingt, dachte sich der Rezensent, nach keinem überragend unterhaltsamen Plot. Ein Coming-of-Age-Roman, eine Mädchengeschichte halt, dachte er, also sowieso nicht ganz sein Metier. Und so fand er sich dann später wieder: Mit Gelächter auf den Lippen, mit angehaltenem Atem, und einmal gar mit tränennassem Auge. Der historische Jugendroman um Calpurnias aufblühende Liebe zur Naturwissenschaft kann mit keinem nervenzerfetzenden Spannungsbogen prunken. Dass er dennoch nirgends zum Zuklappen der Buchdeckel animiert – im Gegenteil eher zum Zuklappen und Zuschliessen der Zimmertür und zum Abschalten des Handys - ist seinen anderen Werten geschuldet. Er ist anrührend, er ist witzig, er ist lebensprall, er ist klug. Er schildert vermeintlich langweilige und aus der Mode gekommene naturwissenschaftliche Tätigkeiten wie das Botanisieren und das Mikroskopieren als Faszinosum. Er vermittelt die Liebe zur Natur ohne schöngeistige Verbrämung. Und er hat in Calpurnia eine Erzählerin, die sich nirgends als emanzipatorisches oder aufklärerisches Vorbild aufspielt... um es dann, mittels ihres kritischen und neugierigen Geistes und einer Lebendigkeit, die sie mit den besten fiktiven Helden gemein hat, umso mehr zu sein. Sprich: Dies ist ein herausragender, ein grossartiger Roman - nicht nur für Mädchen. Wie zu beweisen war.
Rezension: Sacha Rufer
Kommentare (0) anzeigenausblenden