Autor | Martin Arnold / Urs Fitze / Ronald Decker / Roland Gerth (Fotos) |
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Verlag | AT Verlag |
Umfang | 174 Seiten |
ISBN | 978-3-03800-669-5 |
Preis | Fr. 49.90 (UVP) |
Die Wander- und Erlebnisbücher von Martin Arnold und Roland Gerth gehen mit diesem Band bereits in die dritte Runde, und ihr Angebot an spektakulären Ausflugszielen und Wanderrouten ist ihnen bis hierhin noch nicht ausgegangen. In ihrem neuen Buch führen sie uns zu anerkannten Naturdenkmälern, wie sie im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) aufgeführt sind. Darunter sind einerseits weithin bekannte Sehenswürdigkeiten wie die Reichenbachfälle, die Viamala-Schlucht oder der Gletschergarten, zu grösseren Teilen aber Landschaften und Attraktionen, die man nicht so breit kennt und an die man während der Planung der nächsten Wanderung gerne erinnert wird. Wie die Tuffsteingebilde Tüfels Chilen bei Winterthur, die Wildkirchlihöhlen im Alpstein, die Teufelsschlucht bei Hägendorf oder das Martinsloch ob dem Glarnerland. Teufel und Heilige allerorten? Ganz offensichtlich haben geologische Formationen die Fähigkeit, die Phantasie anzuregen, und wie uns Martin Arnold und seine Mitautoren vorführen, haben sie diese mittels der Aufklärung nicht verloren. So gehen sie dann in ihren Informationstexten zu den Naturdenkmälern genauso auf die Sagen und Legenden ein, die sich darum ranken, wie auf die Erträge der wissenschaftlichen Phantasie – namentlich der Geologen – die sie anstiessen. Dazu kommen eine Vielzahl an touristischen Informationen, einerseits in Form von Betrachtungen beachtenswerter Details der Ausflugsziele im Text, andererseits auf der jeweils angefügten Informationsseite mit Routenkarte, Anreise-, Verpflegungs- und Übernachtungsmöglichkeiten und kurzem Tourenbeschrieb. Als eine Mischung aus Wanderführer und Bildband spielt es seine Stärken gleichwohl hauptsächlich als Inspirationsquelle und Planungshilfe aus.
Einen essentiellen Anteil an diesen Stärken haben die Fotografien von Roland Gerth. Einmal mehr hat er es geschafft, auch platte Postkartenmotive so abzulichten, dass sie ihre Dynamik wiedererlangen, ganz gleich, ob es sich um den Rheinfall, um die karge Wucht der Schrattenfluh oder um die filigrane Stille in den Beatushöhlen handelt. Wo er ins Detail geht, zaubert er aus Licht und Farbe emotionale Eindrücke, die mit der wiederholten Betrachtung ständig an Tiefe gewinnen. Das tut er, ohne sich aufdringlich artistisch zu geben oder darüber den Informationsgehalt seiner Bilder zu verlieren. Er kann damit gleich schon mal das Staunen über die Vielgestalt und Schönheit der Natur anstossen, zu dem uns das Buch insgesamt anregen will. Wie schon seinen Vorgängern gelingt das dem Buch beispielhaft.
Rezension: Sacha Rufer
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