Buch «Ein Garten für Fledermäuse»

Buch «Ein Garten für Fledermäuse»

Lebensräume schaffen im naturnahen Garten

Wenig bekannter Fakt: Jede dritte wildlebende Schweizer Säugetierart ist eine Fledermaus. Diese eindrückliche Zahl soll aber nicht vorgaukeln, dass es den einzelnen Fledermausarten besonders gut geht. Bis auf zwei, drei Arten gelten alle zumindest als gefährdet. Das neue Buch vom pala-verlag zeigt, wie wir ihnen helfen können, indem wir ihnen unsere Gärten als Lebensraum zugänglich machen.

 

Autor Dirk A. Diehl / Margret Schneevoigt (Ill.) 
Verlag  pala-verlag
Umfang  155 Seiten
ISBN  978-3-89566-311-6
Preis  Fr. 19.90 (UVP)

 

Heute würde es sich Bruce Wayne wahrscheinlich zweimal überlegen, bevor er sich für seine nächtliche Verbrecherjagd ein beängstigendes Fledermauskostüm anlegt und sich Batman nennt. Denn die Reaktion von - zumindest den gesetzestreuen, die wir natürlich ausschliesslich kennen - modernen menschlichen Nachtschwärmern angesichts einer Fledermaus ist überwiegend... Freude. Und so freuten wir uns jetzt schon ein ganzes Weilchen auf dieses Buch vom Fledermausexperten Dirk A. Diehl. Berechtigterweise, wie sich glücklich herausstellt. Es bietet genau das, was wir uns davon erhofften - und noch ein bisschen mehr. Wir erhofften uns ein Buch, das den manchenorts letzten fledermausfreundlichen Lebensraum im menschlichen Siedlungsgebiet - den Naturgarten - weiter nach ihren Bedürfnissen mitgestalten hilft. Mit Bepflanzungs- und Gestaltungstipps sowie einem ausführlichen Teil betreffend der Minderung von Gefahrenquellen für die Fledermäuse bietet sein Buch das nicht nur für die Fledermaus an sich, sondern zugeschnitten auf die einzelnen heimischen Arten. Wir hofften dann auf viele zusätzliche Informationen zu den Fledermausarten im deutschsprachigen Raum. Ganz in diesem Sinn treffen wir in dem Buch auf Erläuterungen der erstaunlichen Fertigkeiten der in Deutschland, Österreich und der Schweiz lebenden Arten – wovon die wohlbekannte Sonarjagd nur eine ist. Mit dem Wissen über ihre Ernährung, ihre Fortpflanzung und ihre Wohnbedürfnisse wird dann gleich mit erklärt, weshalb die Fledermäuse sich einst bei den Menschen als Kulturfolger einmieteten, und weshalb es dennoch nicht ihre alleinige Schuld ist, dass sie heute den bekannten hohen Preis dafür zahlen. Wir hofften zudem - wieder auf der praktischen Seite - auf erweiterte Bauanleitungen für Fledermausquartiere auch für Gärtner, die über keine Scheune und keinen ungenutzten Dachstuhl verfügen. Einfache und gut nachvollziehbare Anweisungen und Pläne für den Eigenbau eines Fledermauskastens und eines Fledermausbretts erfüllen auch diesen Wunsch.

Wie gesagt: Alles zu unserer umfassenden Befriedigung erledigt. Womit wir nicht unbedingt rechneten, ist, dass Dirk A. Diehl uns mit seiner enormen Fachkenntnis noch bedenkliche Lücken in unserem Fledermauswissen offenbart. Beispielsweise, dass die Flattersäuger gerne in locker geschichteten Brennholzstapeln Zuflucht suchen, was dann immer mal wieder zu höchst unerfreulichen Unglücken führt. Ebenfalls herausgehoben werden darf, dass der Fledermausexperte seine fachspezifische Achtsamkeit durch ein allgemeineres ökologisches Bewusstsein zielführend abrundet. Und schliesslich ist da noch – womit zu rechnen war, es als selbstverständlich vorauszusetzen aber voreilig gewesen wäre – der ästhetische Genuss einer so detailreichen wie atmosphärischen Bebilderung, wie sie sich längst zu einem Markenzeichen des Verlages gemausert hat. In diesem Fall durch Zeichnungen von Margret Schneevoigt, die, wie gewohnt, so zurückhaltend wie massgeblich zu dem ausserordentlich nutzbringenden Werk beitragen.

Rezension: Sacha Rufer

 

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