Autor | Paul Westrich |
---|---|
Verlag | Verlag Dr. Friedrich Pfeil |
Umfang | 168 Seiten |
ISBN | 978-3-89937-136-9 |
Preis | Fr. 30.50 (UVP) |
Der Biologe und Naturfotograf Paul Westrich stellt uns in seinem Buch die mannigfaltigen Lebensweisen der Wildbienen zusammen mit ihren speziellen Nahrungs- und Nistansprüchen ausführlich vor. Einführend werden wir von der über dreissigjährigen Erfahrung des Autors zur Anatomie und den drei grundlegend unterschiedlichen Lebensweisen von solitären, sozialen und parasitischen Wildbienen unterwiesen, bevor er den zukünftigen Entdecker anweist, wo er ihrer mit höchstwahrscheinlicher Erfolgschance in freier Wildbahn ansichtig werden kann. Seine kundigen Erläuterungen sind schon hier ausserordentlich verdienstvoll. Er startet aber erst in die Ausführungen, denen wir den höchsten Wert zusprechen. Diese helfen mit umfangreichen Pflanzenlisten für Garten und Wiese detailliert bei Ansiedelungsvorhaben und werfen ein kritisches Auge auf die verschiedenen möglichen Nisthilfen, gleichermassen auf die im Handel erhältlichen wie auf die Selbstgemachten. Er weist hier auf verbreitete Fehler und Missgriffe hin und erklärt die erfolgsversprechenden Ansätze im Kontext der Bedürfnisse der Hautflügler. Das Buch stellt damit das enorme Fachwissen Paul Westrichs gleichermassen als einführendes Informationswerk wie als höchst kompetenter Ratgeber zur Verfügung.
Ebenso viel Anerkennung wie für seine Verdienste als Entomologe und engagierter Wildbienenschützer zollen wir Paul Westrich als Naturfotograf. Sein Buch ist imposant reichhaltig bebildert, wobei die Fotografien natürlich nicht nur dekorativen Zwecken dienen wollen, sondern jedes einzelne die Informationsvermittlung wirkkräftig unterstützt. Deshalb stossen wir nicht nur auf viele Fotos von schmucken Wildbienchen. Im gleichen Mass finden wir die verräterischen Spuren ihrer Lebensweisen sowie die vorgestellten Pflanzen, Garten- und Brutanlagen abgelichtet. Endgültig begeistert sind wir dann von den sorgfältig aufbereiteten Bildern von Querschnitten der Brutzellen der Wildbienen und den Bildstrecken zu ihrer Entwicklung. Gleichwohl: Die zwar sympathisch nüchterne, aber eben auch zurückhaltende äusserliche Aufmachung des Buches droht über die Schätze hinwegzutäuschen, die es im Innern birgt. Umso wichtiger ist es uns, mit allen verfügbaren Fingern auf den Sachverstand, den Fleiss und die Umsicht, die dahinterstehen, ausdrücklich hinzuweisen.
Rezension: Sacha Rufer
Kommentare (0) anzeigenausblenden