Autor | Lisa Pfleger |
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Verlag | Eugen Ulmer Verlag |
Umfang | 192 Seiten |
ISBN | 978-3-8001-8068-4 |
Preis | Fr. 28.50 (UVP) |
Es ist nicht unser liebstes, weil es die vegane Küche mit der regionalen Verfügbarkeit und der saisonalen Angemessenheit der verwendeten Zutaten kurzschliesst. Das tut es zwar, wie der Titel verspricht, konsequent und sinnreich, aber diese Verschränkung ist so sehr im geläufigen Gedankengut der VeganerInnen verankert, dass ihm die entsprechenden Kochbücher meist recht selbstverständlich Rechnung tragen. Auch nicht, weil es seine vielen Rezepte mit dienlichen Tipps und Zusatzinformationen umgibt. Bezüglich der Rezeptedarstellung lässt sich sogar leise Kritik in Sachen übersichtlicher Gestaltung der Arbeitsschritte üben: Schon ein paarmaliges kurzes Antippen der Returntaste am Ende eines Satzes hätte genügt, um dem irrenden Auge des/der Nachkochenden mehr Halt zu geben. Nicht einmal, weil dem Buch ein praktischer kleiner Saisonkalender der verwendeten Gemüse- und Obstarten beigelegt ist. Nein, es ist unser bevorzugtes veganes Kochbuch dieses Frühjahrs, weil uns die Autorin ungemein sympathisch ist. Unfair, schon klar, aber so kann's gehen. Und zwar darum: Weil sie einen ganz unaufgeregten, liebenswerten Idealismus verbreitet. Weil sie in ihren vielen persönlichen Anmerkungen so unfehlbar einen freundschaftlichen, unprätentiösen Ton trifft, dass wir ihr sogar die allgegenwärtigen Smileys verzeihen. Weil dies dann keineswegs auf Kosten ihrer Kompetenz und ihres Einfallsreichtums geht.
Die Küche, die sie uns bietet, ist eine solide, appetitliche, natürliche. Ohne ausgefallene Sperenzchen, aber durchaus kreativ, abwechslungsreich und individuell, verzichtet sie auf ellenlange Zutatenlisten zu Gunsten der harmonischen Verbindung der verwendeten Ingredienzien. Für jede Jahreszeit versorgt uns Lisa Pfleger mit einer schönen Auswahl an Vorspeisen, Hauptgerichten, Snacks und Süssem. Auch die Bebilderung scheint sich dem allgemeinen Credo unterzuordnen und orientiert sich statt an artistischer Hochleistung lieber zurückhaltend an ihrem Daseinszweck, der geschmackvollen Illustration der vorgestellten Gerichte. Lisa Pfleger stellt ihr Kochbuch, vielleicht sogar absichtlich, abseits eines plakativen ökologischen Bewusstseins oder Trendsettings. Dass sich dieses ökologische Bewusstsein dann über ihre spürbare Begeisterung dennoch wieder in das Buch einschleicht, macht es nur wirkungsvoller. Aus all diesen Gründen: Unsere vordringliche Empfehlung!
Rezension: Sacha Rufer
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