Autor | Niklas Maak |
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Verlag | Carl Hanser Verlag |
Umfang | 319 Seiten |
ISBN | 978-3-446-24352-1 |
Preis | Fr. 32.90 (UVP) |
Zuerst geht er auf den Siegeszug des Einfamilienhauses ein. Er stellt die These auf, dass die Beliebtheit dieser Wohnform aus verschiedenen Gründen bewusst gefördert wurde und keineswegs dem Urbedürfnis des Menschen entspricht. Er begründet dies mit vielen Argumenten und Hinweisen.
Das freistehende Einfamilienhaus ist eine recht junge Erfindung. Über Jahrtausende waren Wohngemeinschaften der Normalfall. In einem kurzen Abschnitt verschafft er uns einen Überblick über diese Wohnformen im Wandel der Zeit. Zur Zeit der Industrialisierung jedoch wollten die Fabrikanten ihre Arbeitskräfte nicht in Gemeinschaftswohnungen unterbringen - aus Angst vor politisch motivierten Revolten und sozialen Spannungen, wenn einander fremde Familien zusammen wohnen. Schon kurze Zeit später entdeckte die Bauindustrie, dass sie mit dem Eigenheimbau hohe Gewinne generieren konnte.
Maak ist überzeugt, dass das Einfamilienhaus auch bezüglich der Siedlungsentwicklung die falsche Wohnform ist und beklagt die fehlgeleitete Wohnpolitik. Er weist zu Recht darauf hin, dass Baugesetze oft kreative Lösungen verhindern. Er favorisiert das kollektive Wohnen und stellt eine ganze Reihe realisierter Projekte vor. Wichtig ist die Schaffung von Rückzugsphären und Gemeinschaftsräumen auf kleinstem Raum. Damit wird ausserdem dem Gebot der Verdichtung Rechnung getragen. In diesem Zusammenhang behandelt er dann die Frage, was denn die Bedeutung von öffentlichen und privaten Räumen ist, und stellt, insbesondere bezüglich der Nutzung des Internets und der sozialen Medien, einen Wandel der Raumdefinitionen und -wahrnehmungen fest.
Trotz der recht komplexen Materie ist das Buch ein Lesegenuss. Zudem ist es mit den zumeist kleinen Schwarzweiss-Bildern graphisch ansprechend gestaltet.
Rezension: Christina Imobersteg
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