Buch «Spielen am Wasser»

Buch «Spielen am Wasser»

Nur kurz; bevor Sie sich wieder in die Umarmung der kühlenden Fluten stürzen. Sollten Sie die Ausflüge an Strand oder Ufer regelmässig in Gesellschaft von Kindern begehen, so erschien gerade ein kleines Buch, das helfen dürfte, diese von allfälligen gelangweilten Konsumansprüchen zu erlösen und stattdessen unaufdringlich zu konstruktivem Spiel zu animieren.

Autor  Fiona Danks / Jo Schofield
Verlag  AT Verlag
Umfang  128 Seiten
ISBN  978-3-03800-849-1
Preis  Fr. 17.90 (UVP)


Bücher mit Inspiration und Anleitung zu pädagogisch gelingendem und spannendem Spiel gibt es reichlich, und auch wenn es zum spezifischen Einzelbelang des Spielens am Wasser längst nicht so viele sind wie zum Spielen im Wald, so bleiben sie doch zahlreich. Man mag es uns deshalb nachsehen, wenn uns in einer Übersichtsbeurteilung dieser Werke vielleicht eines entgangen ist, das noch viel, viel besser als dieses hier wäre: Heraushebenswert präsentiert sich uns das kürzlich erschienene Büchlein der erfahrenen Umweltpädagogin Fiona Danks und der Fotografin Jo Schofield in jedem Fall.

Erst einmal auf Grund seiner Übersichtlichkeit. Fast siebzig Spiele mit Wasser, Sand, Stein, Treibholz und eigenem Körper- und Sinneseinsatz sind es, die uns die Autorinnen auf jeweils einer Einzel- oder Doppelseite in Wort und Bild vorstellen. Das mag nun vorerst nach viel klingen, doch im Vergleich mit ähnlichen Sammlungen erweist sich die Zahl als ein Beleg für qualitätsorientierte Zurückhaltung. Diese Zurückhaltung bewährt sich dann in der planvollen Auswahl der Spiele (die im Buch etwas umfassender und angemessener als 'Projekte' beschrieben sind und allerlei Basteleien, Beobachtungsübungen oder Forschungsaufträge einschliessen), und findet ihren Ausdruck nicht zuletzt in einem durchgängigen Willen zur Einfachheit.

So sind dann die ein bis drei Schäufelchensymbole, die uns einen schnellen Eindruck vom Schwierigkeitsgrad der Spielideen verschaffen, fast mehr dem gewissenhaften Sicherheitsanspruch der Autorinnen geschuldet als einer Bewertung ihrer Komplexität. Sie helfen vorrangig einzuschätzen, wie aufmerksam sich die Erwachsenen an der 'Projektarbeit' beteiligen sollen. Die Spielideen selbst sind unaufwändig und mehrheitlich mit Materialien zu verwirklichen, die am Meeresstrand oder dem Fluss- bzw. Seeufer bereits vorhanden sind oder sowieso üblicherweise mitgeführt werden; inklusive der Abfälle des Picknickkorbs. Der selbstauferlegten Ambition zur gehaltvollen Unkompliziertheit entspricht dann auch, dass die Spieletipps kaum mehr sein wollen als kreative und pädagogisch zielbewusste Schubser, die die rollengerechte Verwandlung der Kinder in Forscher, Schiffbrüchige, U-Boote oder Piraten zu weitesten Teilen deren eigener Fantasie und Spielfreude überlassen.

In ihren Texten wendet sich Fiona Danks direkt an die Kinder. Da wir ahnen, dass sich ihre Leserschaft nicht erstrangig aus diesen selbst rekrutieren wird, leuchtet uns diese Entscheidung nicht unmittelbar ein. Eine erfreuliche Folge davon ist jedoch, dass ihre Anleitungen durchwegs einfach, knapp und präzise ausfallen. Das gefällt uns erwachsenen Lesern ebenso wie ihre Neigung, die dem Buch zu Grunde liegenden umweltpädagogischen Überlegungen mehr aus den Projekten selbst als in theoretischen Darlegungen wirken zu lassen. Zusammen mit der stimmungsvollen und instruktiven Bebilderung ergibt sich einen kleiner, feiner Ratgeber, der mühelos Platz neben Eistee, Sonnencreme und Badetuch findet und dort gleichwohl nicht so schnell ersetzt werden muss.

Rezension: Sacha Rufer

 

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