Buch «Natur schaffen»

Buch «Natur schaffen»

Ein praktischer Ratgeber zur Förderung der Biodiversität in der Schweiz

Biodiversität schafft nicht nur ökologischen Wert, sondern ebenso auch ästhetischen und emotionalen. Davon sind Gregor Klaus und Nicolas Gattlen überzeugt, und dem entsprechend fügen sie ihrem gehaltvollen Ratgeber neben vielen praktischen Unterweisungen eine stattliche Anzahl von persönlichen, stimmungsvollen Erfahrungsberichten bei.

Autor Gregor Klaus / Nicolas Gattlen
Verlag Haupt Verlag
Umfang 304 Seiten
ISBN 978-3-258-07960-8
Preis Fr. 39.90 (UVP)

 

Biodiversität schafft nicht nur ökologischen Wert, sondern ebenso auch ästhetischen und emotionalen. Davon sind Gregor Klaus und Nicolas Gattlen überzeugt, und dem entsprechend fügen sie ihrem gehaltvollen Ratgeber neben vielen praktischen Unterweisungen eine stattliche Anzahl von persönlichen, stimmungsvollen Erfahrungsberichten bei.

Mit ihrem Buch bieten uns der Biologe Gregor Klaus und der Umweltjournalist Nicolas Gattlen eine praktische Handreichung zur eigeninitiativen Förderung der Biodiversität in der Schweiz. Sie haben dabei auch tatsächlich die Biodiversität im Sinn. Denn die bedeutet ja, neben der Artenvielfalt, auch die Diversität von Lebensräumen, Genen, Beziehungen und Abhängigkeiten der Arten untereinander...; also so ziemlich die ganze Vielfalt von Lebensäusserungen. Und so finden sich in ihrem Buch nicht nur Tipps und Anleitungen zur Schonung von Wildbienen oder zum Bau von Vogelhäuschen und reptilienfreundlichen Steinhaufen, sondern schwerpunktmässig auch Planungshilfen zur Revitalisierung und Renaturierung diverser Lebensräume.

Diesem Credo folgen dann bereits die elf Reportagen von Schweizer Initiativen und Erfolgsgeschichten der Biodiversitätsförderung im Eingang des Buches. Sie vermitteln uns imponierende, persönliche Bekenntnisse zum Wert und der Schönheit der Artenvielfalt. Sie machen weiterhin Mut, indem sie aufzeigen, dass der kleine Einzelne mit Begeisterung, Geduld und etwas Fachwissen durchaus auch Grosses bewegen kann: Einen Bach beispielsweise, oder eine Gemeinde. Zudem lernen wir bereits hier, dass sich die Förderung der Artenvielfalt nicht mit Naturgärten, Flussuferstreifen oder Alpwiesen zufrieden geben muss. Die erfahrungssatten Berichte führen uns ausserdem in eine Wohnblocksiedlung, in Agrarlandschaften und in Industriegebiete.

Weshalb diese Reportagen hier en bloc im ersten Teil des Buches versammelt sind und sich nicht zwischen die Ratgeber-Kapitel des zweiten Teils geschoben haben - das bleibt ein kleines Rätsel des Buches. Angeboten hätte es sich. Immerhin folgen diese Kapitel genau derselben Vielfalt von Betätigungsfeldern der Biodiversitätsförderung, indem sie uns vom Privatgarten übers Wohn- und Arbeitsumfeld bis in die Freizeit, ins Gemeindeleben oder die Land- und Forstwirtschaft mit praktischem Rat und Wissen versorgen. Wir jedenfalls hätten eine solcherart verfolgte Auflockerung des dichten Informationsgehalts gewiss gutgeheissen, und es hätte diesen dann noch direkter mit der unmittelbaren Erfahrung in Bezug gesetzt. Doch wir halten fest: Der Qualität des gebotenen Rats ist das nicht abträglich. Insbesondere auch darum nicht, weil die Autoren mit ihren Unterweisungen und Informationen eine kleine Lücke schliessen.

Handwerkliche oder gärtnerische Anleitung sowie biologisches Fachwissen zum Artenschutz findet sich schon in so zahlreichen Publikationen. Auch Nicolas Gattlen und Gregor Klaus bieten uns diese, wenn sie uns über die bevorzugte Grösse von Nistkästen für Segler ins Bild setzen oder unsere Ungeduld bezähmen, wenn die angestrebte Blumenwiese nicht gleich im ersten Jahr bunt und prächtig erblüht. Doch ihr hauptsächliches Augenmerk legen sie auf die Organisation und Planung von Biodiversitätsprojekten: Wer da alles ein Wörtchen mitreden will, wessen Wörtchen man gezielt suchen sollte, wie und auf welchem Weg Gemeindefunktionäre oder Unternehmensvorstände zu überzeugen sind, wer tatkräftig hilft, wer zahlt und wo auch noch die anderen als nur die finanziellen Hürden genau liegen... Kurz: Wie sich, auch als Einzelne mit dem verrückten Plan, das Produktionshallendach zu begrünen, ein nervenschonender Erfolg erringen lässt.

Das Buch bietet sich also als ein höchst zweckvoller, inspirierender und ermutigender Ratgeber an. Dem ist höchstens anzufügen, dass es sich seinem Publikum wahrscheinlich nicht auf den ersten Blick aufdrängen wird – da vermögen andere mit beschaulicheren Fotos oder aufgelockerter Gestaltung wirksamer zu verführen. Anlass für uns, auf das Buch als ein herausragend gehaltreiches und zielführendes umso energischer hinzuweisen.

  Rezension: Sacha Rufer

 

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