Autor | Antonia Edwards |
Verlag | DVA |
Umfang | 253 Seiten |
ISBN | 978-3-421-04052-7 |
Preis | Fr. 48.50 (UVP) |
Den höchsten Nutzen zieht aus diesem Buch über innovative Architektur aus Recylingmaterialien, wer gerade eine stillgelegte Fabrik oder eine verlotterte Methodisten-Kapelle zur Hand hat. Wir sagen "höchsten Nutzen", meinen damit aber jetzt nicht, dass es darunter dann gleich keinen mehr habe: Tatsächlich strotzt der fulminante Bildband von Antonia Edwards so freigiebig von verblüffenden Inspirationen und findigen Lösungen, dass dieser höchste Nutzen schon ein sehr, sehr hoher ist... Wir konnten uns nur die spitze Bemerkung nicht verkneifen, da sich in seinem letzten Teil alles um die Zweckentfremdung von meist recht einzigartigen Gebäuden dreht. Eine Nachahmung fällt da etwas schwerer. Doch bis wir bei diesem letzten Teil angelangt waren, war längst klar, dass sich die Architektur- und Innendesign-Verlage werden anstrengen müssen, um unsere Spitzenwertung dieses Bandes in nächster Zukunft ernsthaft anzugreifen.
Alles, was uns die Londoner Upcycling-Bloggerin in ihrem Buch an Bau-, Umbau- und Innendesign-Projekten vorstellt, dreht sich um die kreative Wiederverwertung von Bau- und sonstigen Materialien, Einrichtungen oder eben ungenutztem Baubestand. Wer sich die Halden von Bauschutt weltweit vors innere Auge führt, muss vom ökologischen Mehrwert dieses Ansinnens nicht mehr überzeugt werden. Die Upcycling-Philosophie verbindet sich dann bei vielen der vorgestellten Bauten mit anderen bauökologischen Anliegen: Der Tiny-House-Bewegung beispielsweise, oder einer Begrünung des urbanen Raums.
Im ersten - und uns eindrücklichsten - Teil des inspirierten und inspirierenden Bildbands geht es um Bauten ganz aus vermeintlichen Abfällen. Die kommen dann mal futuristisch, mal apart, mal verspielt daher, in jedem Fall aber fantasievoll und einfallsreich. Der zweite Teil wendet sich der Inneneinrichtung zu und führt uns dabei unter anderem vor, dass längst nicht alles, was sich aus Vintage-Objekten zusammensetzt, auch nach Vintage ausschauen muss. Im dritten Teil werden dann alte Gebäude oder Gebäudereste sinnvoll zu neuen Zwecken umgenutzt - aber da waren wir ja schon. Bleibt uns nur noch, auf die ausnehmend reizvolle und reiche Bebilderung des Bandes hinzuweisen, um hoffentlich allen (ja, allen, nicht nur den "grünen") Architektur- und Innendesign-Begeisterten den Mund wässrig zu machen...
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