Autor | Werner David |
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Verlag | pala-verlag |
Umfang | 177 Seiten |
ISBN | 978-3-89566-270-6 |
Preis | Fr. 23.90 |
Als erstes lernen wir, dass die Bezeichnung Totholz eigentlich absurd ist: Das meiste Holz des lebendigen Baumes ist weniger belebt als jenes, über das wir im Unterholz stolpern. Doch genau das befördert Vorurteile, die zur Folge haben, dass in Gärten üblicherweise nur wenig davon herumliegt. Auch wo der Anspruch nicht mehr in erster Linie zum englischen Rasen tendiert, verleitet die Angst vor Schädlingen viele Gärtner dazu, totes Holz lieber wegzuräumen. Indem uns der Autor das Ökosystem Totholz in seiner natürlichen Funktion auseinandersetzt, räumt er diese Ängste aus. Bezüglich des Borkenkäfers beispielsweise müssen wir uns nur dann Sorgen machen, wenn unser Garten zufälligerweise eine Fichtenmonokultur ist. Nach dieser gründlichen Aufklärungsarbeit stellt uns der Autor die vielen Lebewesen, die gerne Totholz bevölkern, ausführlich vor. Er bemüht sich dabei redlich, sie zu unseren Freunden zu machen. Bei jenen Lesern, die sich über Artenvielfalt freuen können und nicht sofort zum Flammenwerfer greifen, wenn ein Käfer ihren Weg kreuzt, wird er damit Erfolg haben. Und schliesslich nimmt er sich für all jene, die es gerne mögen, dass ihr Garten auch ästhetische Bedürfnisse befriedigt, des gestalterischen Elements an. Hier macht er einfache, praktische Vorschläge, wie das Holz in einen gepflegten Garten zu integrieren ist.
Am Autor schätzten wir schon in seinem letzten Buch den Humor und den freundlichen Umgangston, mit dem er seine Kenntnisse zu vermitteln weiss. Auch wenn er sich in diesem Werk nüchterner und sachlicher präsentiert, bleibt die Begegnung mit seiner Begeisterung durchweg einnehmend. Die sorgfältige Gestaltung des Buches tut den letzten Teil zum Beweis, dass ein Gartenratgeber auch ganz ohne Farbfotos alle Ansprüche übertreffen kann.
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