Autor | Julia Hofstetter |
Verlag | AT Verlag |
Umfang | 127 Seiten |
ISBN | 978-3-03800-969-6 |
Preis | Fr. 29.90 (UVP) |
Wir sind dem bislang in unserem persönlichen Umkreis nicht ansichtig, aber wir hören davon, dass dieses und jenes Nutztier in den urbanen Raum zurückkehrt. Das Huhn. Die Biene. Und ja, die Ziege. Derweil wir also jetzt noch abwarten, bis uns eine Letztere aufs Dach steigt, bereiten wir uns darauf gerne mit dem informativen und verspielten Buch vor, das uns die Umweltpädagogin und Stadtökologin Julia Hofstetter aus Zürich auf den Weg gebracht hat. Sie hält dort sieben Stiefelgeissen, und dieses Unterfangen lehrte sie nicht nur, dass Ziegen nicht gern an den handlichen Griffen am Kopf angefasst werden, sondern auch so allerlei zoologisches und kulturgeschichtliches Hintergrundwissen. Und viel Inspirierendes und Kreatives dazu, was sich rund um diese Ziegen an umweltpädagogischen Aktivitäten entfalten lässt. Und eine der wiederkäuenden Geiss abgeschaute Meditationstechnik...
Also was ist ihr Buch denn nun? Ein Erlebnisbericht? Umweltpädagogischer Ratgeber? Einführung in die Ziegenhaltung? Sach-, Lach- und Mitmachbuch? Ja. Das, und dann noch Ermutigungs- und Informationsschrift zur Aktivierung des ökologischen Bewusstseins, Wildpflanzen-Rezeptbuch, Bildband. Julia Hofstetter schmeisst dies alles, inklusive der obligatorischen Bastelanleitung für eine Kotkügelchen-Schleuder, zusammen zu einem munteren, lehrreichen, bunten, mit viel Liebe gestalteten Band, und das gelingt ihr so problemlos, weil sie sich kurz fasst. Sehr kurz. Kaum je ein ganzer Satz. Das gibt der Lektüre etwas herzhaft ruckeliges. Ungefähr so. Wie wir uns einen Ausritt auf dem Rücken einer Ziege vorstellen... Jaja, schon klar: Anstatt das zu kritisieren, könnten wir uns eine Scheibe davon abschneiden. Schon verstanden.
Zurück zum Wesentlichen: Ziegen! Gefahr bestünde ja, dass sich die Autorin in all den Gedanken, Informationen und Einfällen, die in ihr Buch einfliessen, verzettelt. Aber keine Spur davon. Die Fundgrube an Wissen und Impressionen, die sich da vor uns öffnet, bleibt durchgängig eine Fundgrube an Ziegenwissen und -impressionen. Derart, dass es sich neben seiner umweltbildenden Zielsetzung durchaus auch als gewissenhafte Vorbereitung für all jene eignet, die sich mit dem Gedanken tragen, eine städtische Wiese mit Gemecker zu füllen. Uns, die wir das bislang nicht tun, eröffnet es sich indessen als ein überschäumend kreativer und ermutigender Botschafter von Stadtnatur und der ökologischen Aufwertung der urbanen Räume.
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