Autor | Harald A. Mieg / Ueli Häfeli (Hrsg.) |
Verlag | NZZ Libro |
Umfang | 304 Seiten |
ISBN | 978-3-03810-290-8 |
Preis | 48.-- (UVP) |
Die Schweizer Umweltpolitik zeigt - und zeigte sich stets - als wechselvoll und divers. Obwohl man erst ab den Siebzigerjahren des letzten Jahrhunderts von einer eigentlichen Umweltpolitik im heutigen Sinne sprechen kann, hatte diese doch Vorläufer weit in die Vergangenheit hinein – bis 1335 etwa, als sich die Zürcher Obrigkeit gezwungen sah, ein Gesetz zum Schutz der Singvögel zu erlassen. Entsprechend unternimmt das Buch zur Schweizer Umweltpolitik, erstellt in Zusammenarbeit des Bundesamtes für Umwelt Bafu mit NZZ Libro, in seinem ersten Teil eine Aufarbeitung von sechs Umweltdiskursen vor ihrem historischen Horizont. Die Themenfelder Wald, Wasser, Biodiversität, Luft, Abfall und Klima öffnen hier die Sicht darauf, wie Umweltfragen die Schweizer Politik stärker prägten, als man im oberflächlichen Blick vielleicht vermuten mag.
Trotz dieses Geschichtsbezugs gilt das hauptsächliche Augenmerk des Buches der aktuellen Situation: In seinem ersten Teil mittels der vertieften Darlegung der Entwicklungen der Umweltpolitik in den letzten Jahrzehnten, noch deutlicher im Folgenden in der Erläuterung der wesentlichen rechtlichen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Instrumente zu ihrer tauglichen Gestaltung. Im Anliegen, diese umweltpolitischen Werkzeuge ins allgemeine Bewusstsein zu heben, werden Umweltverträglichkeitsprüfung, Verbandsbeschwerderecht, Ökobilanzierung, Umweltmanagement und Ökosystemleistungen jeweils fassbar und übersichtlich vorgestellt. Nach einem nüchternen Ausblick auf die aktuellen und zukünftigen Anforderungen einer transnationalen Umweltpolitik und der zweckvollen Umweltbildung schliesst das Buch dann in der angeregten Diskussion der anzusteuernden Kooperationen der Umweltpolitik mit Wissenschaft und Wirtschaft.
Zur Bewältigung dieses stattlichen Themenumfangs übergeben die Herausgeber Harald A. Mieg und Ueli Häfeli einer fast zwanzigköpfigen Riege von Expertinnen das Wort. Denen gelingt die angestrebte Verschmelzung von Laientauglichkeit mit ihrem differenzierten Sachverstand zwar nicht durchwegs makellos, aber doch stets so, dass die gewinnreiche Lektüre keiner tiefgründigen Vorkenntnisse bedarf. Ziel ist es dabei weniger, eine zukunftsfähige Umweltpolitik anzubahnen (obwohl sich auch hierzu vielerlei konstruktive Überlegungen finden), als die Fundamente auszulegen, auf denen die nötige Fortentwicklung aufbauen kann. Wir empfehlen das gehaltvolle Buch daher – neben jenen, die sich zu den Hintergründen unseres Umweltrechts und unserer Umweltpolitik ganz allgemein und griffig informieren wollen – mit Nachdruck auch all jenen, die hier zukünftig etwas bewegen wollen.
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