Autor | Jochen Schilk |
Verlag | Drachen |
Umfang | 272 Seiten |
ISBN | 978-3-947296-07-1 |
Preis | Fr. 32.— (UVP) |
Fastfoodketten, Suchmaschinen, Kosmetikfirmen: Alle pflanzen sie Bäume, mal mit weniger, mal mit mehr klimaschützerischem Engagement und Sachverstand. Der Journalist und Bäumepflanzer Jochen Schilk muss sich indessen bestimmt nicht vorwerfen lassen, mit seinem Buch nur einem Trend zu folgen. Er hat sich tief reingekniet in die Materie – im übertragenen wie auch im praktischen Sinn –, hat beflissen recherchiert, nachgegraben und hinterfragt. Um die Aussöhnung von Land- und Forstwirtschaft geht es da dann beispielsweise, um Permakultur oder eine präzisere Auslotung der Fragen, was die Aufforstung nun genau gegen die Erderwärmung, für eine nachhaltige Wasserwirtschaft oder den Erhalt der Biodiversität leisten kann. Verschiedentlich unternimmt er dann noch Ausflüge in verschwisterte Themenbereiche und erforscht etwa die Humusanreicherung durch Terra Preta oder auch kulturelle und politische Einflussnahmen in die Aufforstungsbemühungen.
Da liesse sich jetzt ein erster Kritikpunkt einwerfen: Von den im Untertitel seines Buches versprochenen, inspirierenden „Geschichten“ von Bäumepflanzerinnen und Aufforstungsprojekten rund um die Welt sammeln sich zwar durchaus so einige in dessen fünfzig Kapiteln, aber überwiegend gestalten sich dann selbst diese als instruktive Aufsätze zu den wissenschaftlichen Grundlagen, methodischen Ansätzen und praktischen Strategien der Aufforstung. Dem liesse sich der zweite Einwurf anfügen, dass man sich im ersten Augenschein ziemlich überwältigt fühlt von der Detailtiefe und Reichweite der Fragen, die er da auf engem Raum verhandelt. Doch beiden diesen Tadeln wollen keine rechten Zähne wachsen.
Wer sich auf die Lektüre einlässt, entdeckt schnell, dass Jochen Schilk füglich zu erzählen versteht. Konzentrationsbedürftig wird es allenfalls dort, wo er Studien und Sachverständige zitiert, er selbst reiht seine Gedanken, Einsichten und Informationsinhalte eingängig und reibungslos aneinander: Im knappen Blogformat, aus dem das Buch erwuchs, genauso wie in den umfangreicheren, stimmungsvollen Reportagen und den Essays zu sensiblen Sachbelangen. Dabei geht nie die ermutigende Botschaft verloren, die sich auch aus den vereinzelt eingestreuten Interviews mit Aktivisten und Fachleuten destilliert: Dass die Wiederbegrünung der Welt gelingen, ein effektiver Beitrag zum Klimaschutz daraus erwachsen kann. Davon, wie hier privates Engagement wesentliches bewirkt, überzeugt uns Jochen Schilk an einer beflügelnden Fülle von Beispielen. Sein Buch dürfte indessen, in seiner breiten und kompetenten Überschau, selbst so manchen Forstwirtschaftern noch mannigfaltig neue Horizonte eröffnen. Den Laien, die sich im weiten Angebot von Aufforstungsinitiativen kundig orientieren oder im eigenen Engagement instruieren lassen möchten, darf es erst recht empfohlen sein.
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