Buch «Allein kann ich die Welt nicht retten»

Buch «Allein kann ich die Welt nicht retten»

Mein Leben für den Schutz der Erde oder warum wir jetzt handeln müssen

Der offenherzige Lebens- und Reisebericht des Naturfotografen Markus Mauthe vermittelt uns Fakten und Lösungen im Kampf um unsere natürlichen Lebensgrundlagen rund um die Welt. Vor allem aber auch die Courage, diesen jetzt mit erneuerter Zuversicht anzugehen.

 Autor Markus Mauthe
 Verlag Knesebeck
 Umfang 232 Seiten
 ISBN 978-3-95728-453-2
 Preis Fr. 24.80 (UVP)

 

Dass sich ein Umweltbewegter nach dreissig Jahren des Einsatzes für unsere natürlichen Lebensgrundlagen noch optimistisch zeigt, ist durchaus nicht selbstverständlich. Das ist es auch nicht im Fall des Naturfotografen und Greenpeace-Aktivisten Markus Mauthe. Auf seinen Reisen rund um den Globus stiess er regelmässig auf Zeugnisse der Umweltzerstörung, die ihn in seiner Entschlossenheit wanken machten. Sein Buch ist ein beeindruckender Report darüber, wie er immer wieder Tritt fasste und was die Natur und die mit ihr nah verbundenen Menschen ihn dabei lehrten.

Man könnte den Titel des Buches, in einer ausgewählten Lesart, ja für selbstherrlich halten: Als hätten wir die Rettung der Welt im Alleingang von Markus Mauthe verlangt oder ihm gar zugetraut. Doch da er zu solcher Hybris nirgends neigt, bietet sich eine andere Lesart an. Das Gefühl, allein und auf verlorenem Posten zu kämpfen, kennen wohl die meisten Umweltschützerinnen. Umso mehr war ihm der Autor ausgesetzt, der sich in Afrika, Südamerika oder Südostasien in Umgebungen wiederfand, wo sich dieser Eindruck als recht objektiver bewies. Aus diesen Gegenden, von den dort gemachten Begegnungen mit Tier und Mensch und den dabei angetroffenen Gefährdungen, aber auch Reichtümern ihrer Lebensräume erzählt er uns informativ und sehr persönlich in seinem Lebens- und Reisebericht. Im Zusammenspiel mit der schönen Auswahl seines fotografischen Schaffens in der Mitte des Buches veranschaulicht er uns reflektiert und kenntnisreich die ökologischen Zusammenhänge vor Ort, umreisst die Problemstellungen und beleuchtet die möglichen und die bereits erprobten Lösungen. Seine besondere Aufmerksamkeit gilt dabei stets auch den Kämpfen und Bedürfnissen der indigenen Bevölkerungen, denen er ja zuletzt mit dem erfolgreichen Film „An den Rändern der Welt“ ein eindrucksvolles Zeugnis schuf. Zwar begegnet uns in alledem nichts ausnehmend Neues. Markus Mauthe vermittelt stattdessen intime Einblicke und berührt uns empfindlich mit seinen fassbaren, feinnervigen Beobachtungen und Erlebnissen, abseits des nur abstrakten Problembewusstseins.

Als einen eindringlichen Appell zum Handeln bewirbt der Verlag das Buch, und das verdient es sich durch des Autors Lösungsorientiertheit und Leidenschaft auch unbedingt. Wir möchten es gleichwohl für etwas anderes loben. Appelle sehen wir sonder Zahl, ob nun eindringliche oder routinierte. Was uns aber Markus Mauthe und seinen Bericht ans Herz wachsen liess, sind seine bedachtsame Aufrichtigkeit und Beharrlichkeit. Während er oft mit sich und um Antworten ringt, gibt er sich nie simplen Dogmatiken hin und bewahrt sich stets den offenen Blick für die Menschlichkeit aller Akteure, seien es nun Gegner oder Mitstreiter. Sein Buch ist ein Lehrstück nicht nur darin, an Frustrationen zu wachsen. Genauso bleibt sich Markus Mauthe der eigenen Fehlbarkeit und begrenzten Wirkmacht stets bewusst und bestärkt trotz alledem die Courage, im verworrenen Dschungel der widerstreitenden Ansprüche und Notwendigkeiten hoffnungsvoll voranzuschreiten.

 

Rezension: Sacha Rufer


 

 

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