Autor | Celia Brooks Brown / Jill Mead |
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Verlag | Deutsche Verlags-Anstalt |
Umfang | 208 Seiten |
ISBN | 978-3-421-03823-4 |
Preis | Fr. 38.90 (UVP) |
Auf Anhieb fällt uns einiges auf, was wir tadeln könnten. Die Bebilderung beispielsweise. Entweder sollte ein Gartenbuch schöne Fotografien von üppig blühenden Beeten und originellen Anlagen oder wenigstens hilfreiche Ablichtungen von wichtigen Arbeitsschritten enthalten. All dies enthält dieses Buch auch, hier und da, neben Aufnahmen von Celia Brooks Brown mit einem Schirm, Celia Brooks Brown mit einem beliebigen Gemüse in der Hand, der Hand von Celia Brooks Brown neben zwei Erdbeeren. Das würden wir üblicherweise tadeln. Weiter: Sachkenntnis und Anleitung. Nicht, dass Celia Brooks Brown nicht wüsste, was sie tut, und darüber nicht fachkundig schreiben würde. Aber manchmal fehlt dem angehenden urbanen Kleingärtner dann doch die ein oder andere Information, und er wird sich wahrscheinlich fragen: Was soll das heissen, die Karotten weiter auseinander pflanzen? Weiter auseinander als was? Solche Mängel, da wird uns mancher beistimmen, sollte man ihr eigentlich zum Vorwurf machen. Wir möchten sie aber nur erwähnen. Warum?
Das Buch von Celia Brooks Brown ist ein informatives Tagebuch. In ihrem Londoner Kleingarten führt sie nicht nur den Leser, sondern auch sich selbst freundlich plaudernd durch das Jahr, lernt von den Nachbarn, flucht über Schnecken, freut sich über ihre Auberginen. Ihre Begeisterung und Hingabe für das biologische Gärtnern werden geprüft und bleiben standhaft. Ihr Gartenbuch ist aufrichtig, zeigt die Autorin auch mal ratlos, bevor sie den Leser mit ihrem Schaffens- und Wissensdrang wieder ansteckt und einfach weitermacht. Sie zeigt Gärtnern als lebendigen Lernprozess, mühsam manchmal, aber erfüllend und bereichernd in jedem denkbaren Endeffekt. Und aus diesem Gedanken heraus muss ihr Buch kein makelloser Ratgeber sein. Sie weiss alle Grundlagen und viele Details kompetent zu erläutern und die anfallenden Arbeiten mittels sinnvoller Listen anzuleiten. Wo dies mal nicht genügt, sollte man dann wohl den Nachbarn fragen.
Rezension: Sacha Rufer
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