Autor | Don Hinrichsen |
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Verlag | Haupt Verlag |
Umfang | 128 Seiten |
ISBN | 978-3-258-07642-3 |
Preis | Fr. 37.90 (UVP) |
Wer sich hierzu schnell und fundiert kundig machen will, darf sich von dieser Mischung aus Atlas und Handbuch die ideale Unterstützung erhoffen. Darin finden sich aktuelle Karten und Diagramme zu allen Themenbereichen, die mit der Nutzung und Bedrohung der Ozeane substantiell zusammenhängen. Obwohl sich das Buch darauf konzentriert, die spezifisch umweltrelevanten Daten und Fakten zusammenfassend und kompetent aufzubereiten, erfasst der Themenkreis nicht nur diese Belange. Ebenso werden Informationen zur modernen Piraterie, zu Schifffahrtsrouten oder Meeresströmungen behandelt. Im letzten Teil richtet es das Augenmerk dann auf die vorhandenen Ansätze und die zukünftigen Aufgaben hinsichtlich eines nachhaltigen Küsten- und Meeresmanagements. Das ist, mehr noch als beim ebenso empfehlenswerten Vorgänger, dem „Atlas der bedrohten Arten", viel Stoff für ein schmales Buch. Und tatsächlich mögen die Karten dem schweifenden Auge im ersten Augenblick etwas überladen erscheinen. Erschrecken lassen darf man sich davon nicht, denn die jeder Karte angefügten, kurz und verständlich gehaltenen Texte wappnen einen in kürzester Zeit für die Aufgabe, diesen ihre gesamte Informationsfülle zu entlocken. Ebenfalls ganz im Sinne der Allgemeinverständlichkeit verzichten Autor und Übersetzerinnen auf erklärungsbedürftige Fachbegriffe. Selbst das eingangs des Buches eingefügte Glossar kann sich auf eine Darlegung der wichtigsten gebräuchlichen Abkürzungen und ein paar versachlichende Definitionen von Schlagworten oder geläufigen Begriffen beschränken.
Die Vermittlung komplexer Zusammenhänge an den Laien stellt eine Forderung nach Vereinfachung. Gerade bezüglich ökologischer Kreisläufe besteht dabei immer die Gefahr, statt vereinfachter Information schliesslich schlicht falsche Information in Umlauf zu bringen: Aus komplexen Systemen lassen sich nicht beliebig viele Details herausschneiden, und allzu oft stellt sich heraus, dass das Detail für die korrekte Einschätzung des Gesamtsystems essentiell ist. Das stellt gewisse Anforderungen an Bücher aus diesem Bereich, die sich, so finden wir, in der Form dieser Atlanten nahezu perfekt erfüllt sehen. Nur nahezu, weil sie das wichtige und zweckmässige Bedürfnis des Menschen nach Geschichten nicht befriedigen. Aber abgesehen davon: Perfekt.
Rezensent: Sacha Rufer
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