Buch «Letzter Ausweg: Permakultur.»

Buch «Letzter Ausweg: Permakultur.»

So krempeln wir unsere Landwirtschaft um und sichern unser Überleben

Jonas Gampes klug gestaltete Einführung in die permakulturelle Landwirtschaft ist eine strikt praktische, die dann aber auch das erweiterte Gedankengut dahinter umfassend vermittelt.

 Autor Jonas Gampe
 Verlag Löwenzahn
 Umfang 237 Seiten
 ISBN 978-3-7066-2690-3
 Preis Fr. 39.-- (UVP)

 

Die Permakultur gewinnt auch hierzulande langsam an Boden. Das ist schon darum erfreulich, da es auch noch sehr viel Boden gutzumachen - also ökologisch zu verbessern - gilt. Dass Permakultur gleichwohl nicht nur eine weitere Ausformung biologischer Landwirtschaft, sondern ein in seinen Ansprüchen weit darüber hinausreichendes Konzept zukunftsfähigen Lebens und Wirtschaftens darstellt, macht uns der erfahrene Permakultur-Gestalter Jonas Gampe gleich zu Beginn seines vielseitigen Ratgebers einsichtig. Wie der Kreislauf-Gedanke der Permakultur Lösungen für die vielen ökologischen Problemstellungen des Biodiversitätsverlusts, des Klimawandels oder der Trinkwasserverschmutzung ebenso bereithält wie für soziale und ökonomische Herausforderungen, zeigt der gelernte Garten-Landschaftsbau-Techniker in einer gewinnenden Einführung. Da sich seine geforderte Agrarwende aber weniger als idealistisches Gedankengebäude, sondern als praktische Herangehensweise bewähren soll, geht er gleich darauf schon in medias res und berät für die unterschiedlichsten Ansprüche, wie sich permakulturelle Land- und Gartenwirtschaft zweckmässig umsetzen lässt.

Wer sich mit Permakultur schon einmal auseinandergesetzt hat, weiss, dass sie ein hohes Mass an vorausschauender Planung und ein tieferes Verständnis von ökosystemischen Zusammenhängen einfordert. Diese komplexe Anforderung wird so manche abgeschreckt haben. Jonas Gampe schafft es nun, diese Konzepte und Wechselwirkungen am griffigen Beispiel sichtbar und nachvollziehbar zu machen. Von der weiten Landwirtschaftsfläche bis zum kleinen Fensterbrett entwirft er die zahlreichen Möglichkeiten, von der Monokultur zum multifunktionalen Ökosystem zu gelangen. Dazu versorgt er uns mit vielen übersichtlichen Planskizzen, Kennzahlen und detaillierten Kalkulationen, vor allem aber mit handfesten Anleitungen und Ratschlägen in Wort und Bild. Ob man seine besondere Begeisterung für Trüffel nun teilt oder nicht: Er liefert für jegliche Zielsetzung das nötige Hintergrundwissen gleich neben der konkreten Umsetzungshilfe. Das hält er dann stets offen für die Anpassung an individuelle Bedürfnisse.

Gerade letzteres ist wichtig. Eine Achillesferse der Permakultur – vor allem in Bezug auf die grossflächige Agrarwirtschaft – könnte vorderhand noch sein, dass sie sich regional jeweils unterschiedlich ausgestalten muss, um ihre Versprechen einzulösen; der detailliertere Lernprozess dahingehend ist aber erst eingeleitet. Jonas Gampe trägt dem Rechnung, indem er die notwendigen Differenzierungen nach seiner besten Erfahrung einfliessen lässt. Trotz solcher Relativierungen gelingt es ihm ungebrochen, Begeisterung zu wecken und die kreative Zukunftsgestaltung zu ermutigen. Auch - und nicht zuletzt - ob dieser überspringenden Leidenschaft verdient sich sein klug gestaltetes Buch unseren besonderen Beifall unter all denen, die zurzeit zum Thema erscheinen.

 

Rezension: Sacha Rufer


 

 

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