Buch «Das Buch der Hoffnung»

Buch «Das Buch der Hoffnung»

Jane Goodall war über den Lauf ihres Lebens Zeugin so mancher Naturzerstörung, aber auch des erfolgreichen und engagierten Widerstands dagegen. Aus diesen Erfahrungen destilliert sie uns Gründe zur Hoffnung - in Form einer tätigen Zuversicht.

 Autor Jane Goodall / Douglas Abrams
 Verlag Goldmann
 Umfang 271 Seiten
 ISBN 978-3-442-31608-3
 Preis Fr. 30.90 (UVP)

 

Man muss sie wohl kaum mehr eigens vorstellen: Jane Goodall hat nicht nur entscheidende Feldforschung an Schimpansen geleistet, sondern dabei auch gleich einem gründlich revidierten Verständnis der Kognitionsleistungen und Emotionen im Tierreich Bahn gebrochen. Der Gedanke, dass die unterschiedlichen Tiere einer Spezies eine jeweils einzeln ausgeprägte Persönlichkeit haben, wurde nicht zuletzt durch ihre geduldige Forschung akademisch hoffähig. In Erweiterung dessen wurde sie kraft ihrer freundlichen, aber entschlossenen Stimme zu einer breit beachteten Vorkämpferin des Arten- und Klimaschutzes. Dabei hat sie sich – durchaus nicht selbstverständlich – die Hoffnung auf eine versöhnliche Zukunft von Mensch und Natur bewahrt. Die Gründe und Ermutigungen dazu vermittelt sie uns in ihrem neuen Buch.

Wenn Jane Goodall von Hoffnung spricht, dann meint sie damit kein unverbindliches Wunschdenken, dass es mit Klimawandel und Artensterben schon noch eine mirakulöse Wendung nehmen werde. Sie meint jene tätige Hoffnung, die vielleicht mit Zuversicht besser umschrieben wäre: Dass wir uns soweit zusammenraufen, den drohenden Umweltkatastrophen mittels eigenem und gemeinschaftlichem Engagement einen Riegel zu schieben. Gründe dafür, diese Hoffnung zu bewahren und zu pflegen, findet sie in vier Tatbeständen. Davon ist das potentielle Vermögen des menschlichen Intellekts, unsere Mitwelt nicht nur zu schädigen, sondern vielleicht bald mal gründlicher zu verstehen und wertzuschätzen, nur ein erster. Weitere sammelt sie aus der inhärenten Widerstandskraft der Natur, dem Engagement der Jugend und dem verblüffenden menschlichen Kampfgeist, trotz miserabler Chancen das vermeintlich Unmögliche anzustreben. Damit insbesondere auch letzteres nicht zum reinen Zweckoptimismus verkommt, führt sie es uns an imponierenden Geschichten, Anekdoten und Begegnungen aus ihrem regsamen Leben vor - immer unterfüttert mit grundlegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Das heisst: Erst einmal berichtet sie es Douglas Abrams. Der erzählt dann uns davon, wobei er im Zweifelsfall auch vertiefend nachfragt. Der britische Autor inszeniert Jane Goodalls Lebenserinnerung und Botschaft also in Gestalt eines langen Gesprächs, in dem er sich selbst auch gebührend zurücknimmt. Dennoch gerät das Ganze gelegentlich in Gefahr, in eine schlichte Homestory oder unverfängliche Sophisterei abzugleiten. Doch dem tritt dann glücklicherweise schnell wieder die kritische Geisteshaltung der Porträtierten entgegen, mittels der es ihr zielstrebig gelingt, sich zurück auf den Boden der Tatsachen zu begeben. So kraftvoll und inspirierend sie ihre vier Gründe zur Zuversicht bereits darlegt: In der tatkräftigen Haltung, die sich hier abbildet, zeigt sich eine kaum mindere, wirkungsvolle Botschaft des Buches. Nie tappt es in die Falle, in selbstgenügsame Erinnerungsarbeit zu entschweben oder uns einfach nur tröstend auf die Schulter zu klopfen. Es verführt stattdessen unentwegt dazu, der angeratenen Hoffnung glaubhafte, konkrete Gestalt zu geben. Dass es sich dabei höchst munter und kurzweilig liest, gibt diesem Ansinnen nur weiteren Vorschub.

 

Rezension: Sacha Rufer


 

 

Kommentar schreiben

Die Kommentare werden vor dem Aufschalten von unseren Administratoren geprüft. Es kann deshalb zu Verzögerungen kommen. Die Aufschaltung kann nach nachstehenden Kriterien auch verweigert werden:

Ehrverletzung/Beleidigung: Um einen angenehmen, sachlichen und fairen Umgang miteinander zu gewährleisten, publizieren wir keine Beiträge, die sich im Ton vergreifen. Dazu gehören die Verwendung von polemischen und beleidigenden Ausdrücken ebenso wie persönliche Angriffe auf andere Diskussionsteilnehmer.

Rassismus/Sexismus: Es ist nicht erlaubt, Inhalte zu verbreiten, die unter die Schweizerische Rassismusstrafnorm fallen und Personen aufgrund ihrer Rasse, Ethnie, Kultur oder Geschlecht herabsetzen oder zu Hass aufrufen. Diskriminierende Äusserungen werden nicht publiziert.
Verleumdung: Wir dulden keine Verleumdungen gegen einzelne Personen oder Unternehmen.

Vulgarität: Wir publizieren keine Kommentare, die Fluchwörter enthalten oder vulgär sind.

Werbung: Eigenwerbung, Reklame für kommerzielle Produkte oder politische Propaganda haben keinen Platz in Onlinekommentaren.

Logo von umweltnetz-schweiz

umweltnetz-schweiz.ch

Forum für umweltbewusste Menschen

Informationen aus den Bereichen Umwelt, Natur, Ökologie, Energie, Gesundheit und Nachhaltigkeit.

Das wirkungsvolle Umweltportal.

Redaktion

Stiftung Umweltinformation Schweiz
Eichwaldstrasse 35
6005 Luzern
Telefon 041 240 57 57
E-Mail redaktion@umweltnetz-schweiz.ch

Social Media

×

Newsletter Anmeldung

Bleiben Sie auf dem neusten Stand und melden Sie sich bei unserem Newsletter an.