Buch «Öfter mal die Sau rauslassen!»

Wie wir mit pflanzenbasierter Ernährung ganz entspannt gesünder leben und das Klima retten

Pflanzenbasierte Ernährung: Noch Fragen? Dann hält dieses faktensichere, entspannt argumentierte Buch die Antworten bereit – und das nicht nur für jene, die sich ohnehin schon mit dem Gedanken zum Fleischverzicht tragen.

 Autor Dr. Markus Keller / Annette Sabersky
 Verlag Eugen Ulmer
 Umfang 399 Seiten
 ISBN 978-3-8186-1485-0
 Preis Fr. 29.-- (UVP)

 

Die Botschaft, dass wir mit Fleischverzicht einen wesentlichen Beitrag zur Gesundung unserer irdischen Ökosphäre leisten könn(t)en, muss hier wohl nicht noch einmal besonders hervorgehoben werden. In Magazinen, sozialen Medien, auf Plakaten und in Kommentarspalten wird sie lautstark, verschiedentlich auch mal missionierend referiert – was dann prompt so allerlei Leuten sauer aufstösst. Da sind uns alle Stimmen willkommen, die diesbezüglich einen versöhnlicheren, einnehmenden Ton anschlagen, und ganz besonders jetzt die von Markus Keller und Annette Sabersky. Ihr Buch kann derweil nicht nur mit freundlicher Ansprache punkten, sondern vor allem auch mit breiter, sachlicher Informationsvermittlung.

Der Ernährungswissenschaftler Markus Keller galt bereits als einer der führenden Experten zur pflanzenbasierten Ernährung, als er vor einigen Jahren zum weltweit ersten Professor für vegane Ernährung berufen wurde. Aus seinen Jahrzehnten der Forschung sind ihm nicht nur die wissenschaftlichen Erkenntnisse, Fakten und Studien zur vegetarischen und veganen Ernährung geläufig, sondern auch die Besorgnisse und Beweisführungen jener, denen eine fleischlose Kost suspekt ist. Unterstützt dabei, die Argumente hier auf ein sachliches Fundament zu hieven, wird er von Annette Sabersky: Ebenfalls Ernährungswissenschaftlerin, uns aber hauptsächlich bekannt als vielseitige Autorin von diesbezüglichen Ratgebern und kritische Berichterstatterin zur Ernährungsindustrie. Sie beide pflegen die schöne Bereitschaft, Gegenargumente und Ängste betreffs der vegetarischen bzw. veganen Lebensart ernst zu nehmen und in differenzierter Betrachtung zu beraten. Dem widmen sie sich dann auch gleich in der Einleitung ihres Buches, in der sie die geläufigen Mythen und Vorurteile gegenüber der fleischlosen Kost auf ihre faktischen Grundlagen abklopfen. Gleich anschliessend geht’s „ans Eingemachte“.

Den ersten Schwerpunkt setzen Keller und Sabersky auf jene Fragen, die wohl den meisten Unentschlossenen am nächsten stehen: Jene nach der persönlichen Gesundheit. Wie wir mittels pflanzenbasierter Ernährung gesund, wo nicht gar gesünder leben können, setzen sie uns in grossem Detail und transparenter Begründung auseinander. Der übersichtlichen Gestaltung des Buches ist es zu verdanken, dass es sich dabei dem punktuellen Nachschlagen wie der kurzweiligen Gesamtlektüre gleichermassen andient. Das verliert sich ein wenig, wo die Autorinnen anschliessend die beiden weiteren Gründe, den persönlichen Fleischkonsum zu überdenken, stichhaltig diskutieren: Den Klimaschutz und die Tierwohlfrage. Es lebt dann aber sofort wieder auf, wo sie im Abschluss praktischen und informativen Rat geben, wie eine pflanzenbasierte Ernährung individuell zu gestalten ist.

Darüber, dass er statt auf zeigefingrigen Vorwurf lieber auf Wissensvermittlung setzt, fehlt es Markus Keller weder an Sendungsbewusstsein noch an persönlicher Fassbarkeit. Er bleibt uns durchwegs spürbar, während er in unterhaltsamer Anekdote oder engagierter Selbstreflexion seine eigenen Gründe und Anstösse zum Fleischverzicht offenlegt. Im Zusammenspiel all dessen könnte dem Buch ein besonderes Kunststück gelingen: Nämlich auch ein Publikum zu erreichen, dessen Verteidigungswall gegen das vegane Gedankengut noch trutzig steht. Allen anderen bietet es den willkommenen, glaubwürdigen Faktencheck im unübersichtlichen Dickicht der Umwelt- und Ernährungsstudien.

 

Rezension: Sacha Rufer


 

 

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