Autor | Angelika Huber-Janisch / Annette Zacharias (Ill.) |
Verlag | Knesebeck |
Umfang | 61 Seiten |
ISBN | 978-3-95728-531-7 |
Preis | Fr. 29.-- (UVP) |
Die Biologin und Naturjournalistin Angelika Huber-Janisch lädt uns zu einem achtsamen Lehr- und Spaziergang über eine Wildwiese ein: Im grossen Zusammenhang und kleinen Detail bringt sie uns den reichhaltigen Lebensraum nahe. Mit einer durchgehenden Erzählung verbindet sie das nicht. Ihr Sachbilderbuch konzentriert sich ganz auf die einfühlsame Vermittlung vertiefenden Wissens um die vielen Pflanzen, Insekten und auch die grösseren Tiere, die die wilde Wiese besiedeln; über und unter der Erde, bei Tag und bei Nacht, mit zusätzlichen Ausflügen in die Streuobstwiese und den Blühstreifen am Ackerrand. Auf kleinem Raum und in übersichtlicher Gliederung spannt sie dabei die Fäden über die vielen spannenden Einblicke in die Lebensweise von Maulwürfen, Schmetterlingen und Spinnen, Pilzen oder Moosen hinaus, hinein in deren Vernetzung zu einem faszinierenden Lebensraum.
Dass die Aufmerksamkeit unentwegt gebannt bleibt, erledigt zu wesentlichen Teilen auch die Bebilderung. Die farbenfrohen Zeichnungen von Annette Zacharias sind eine filigrane, stimmungsvolle Pracht, auf denen es stets noch etwas mehr zu entdecken gibt, als sich auf den ersten Blick offenbart. Im Zusammenspiel mit den stimulierenden Texten ersteht daraus ein Buch, das auf jeder Seite die Augen öffnet für die unbemerkten Wunder vor der eigenen Haustür - und dabei dem Schutz der wertvollen Habitate in kundiger Sensibilisierung beispringt. Die Forscherlust anregend, werden darüber hinaus nicht nur aktuelle, innovative Methoden der Erforschung des Lebensraums Wildwiese erläutert, sondern auch gleich der eigenen, spielerischen Erfahrung zugänglich gemacht.
Das Versprechen des Kindersachbuchs, nach seiner Lektüre die Wiese, über die wir laufen, mit ganz anderen Augen zu sehen, erfüllt es also uneingeschränkt. Bleibt uns nur die Frage, ab welchem Alter wir es empfehlen. Die vom Verlag vorgeschlagenen acht Jahre halten wir für ambitioniert. Angesichts der vielen detaillierten Informationen zu landwirtschaftlichen oder biologischen Sachverhalten, zu denen das Vorwissen in diesem Alter nicht unbedingt zu erwarten ist, würden wir eine Empfehlung für ein, eher zwei Jahre darüber aussprechen. Dann aber: Auf jeden Fall!
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