Autor | Marcel Robischon |
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Verlag | Haupt Verlag |
Umfang | 224 Seiten |
ISBN | 978-3-258-07655-3 |
Preis | Fr. 56.90 (UVP) |
Wenn also der Biologe Marcel Robischon erklärt, dass wir auf einem Planeten der Insekten leben, so hat er das ein oder andere Argument in der Hinterhand. Natürlich könnte man gleichen Rechts begründen, dass wir auf einem Planeten der Einzeller leben; da würden die Zahlen dann wirklich horrend. Insekten jedenfalls, das beweist sein Buch, sind fotogener. Dabei ist es zwar klar von Vorteil, wenn man wie der Rezensent seine liebe Freude hat, von einem grossflächigen Foto aus zwei riesigen Falteraugen angestarrt zu werden, doch auch der objektivere Betrachter wird von der Bebilderung des Buches beeindruckt sein. Die eigentliche Stärke des Buches sind indessen die Wortmeldungen des Autors. Glücklicherweise sind es viele, zu einer weiten Bandbreite von Themen. Von der fantastischen insektoiden Fähigkeit zur Mimikry in ihren vielfältigen Formen hat man wahrscheinlich schon einmal gehört, bezüglich ihrer ebenso faszinierenden chemischen Kunststückchen und anderen einfallsreichen Überlebenstaktiken klärt er uns des Weiteren im leidenschaftlichen Plauderton auf. Diese Leidenschaft und Faszination trägt den Leser leichten Schritts durch ungemein dichte Informationen und Fakten, von denen man erstaunlicherweise kaum genug kriegt. Und da die so liebevoll vorgestellten Falter, Ameisen, Wanzen und Käfer meist in regem Kontakt zu ihrer Umwelt stehen, fliesst auch immer Wissen zu dieser mit ein.
Wir haben erfreulicherweise schon mehrere grossartige Bücher zur Insektenwelt gelesen. Dennoch sticht dieses mit seiner Mischung aus fundierter Informationsfülle und deren eingängiger, wo nicht sogar vorantreibender Vermittlung noch heraus. Einzig die zahlreichen lateinischen Namensnennungen sind dem Laienauge manchmal ein Stolperstein. Vermeiden lassen sich diese nicht, denn es mag vielleicht sein, dass eine Rose eine Rose eine Rose ist, eine Fliege jedoch, wie wir jetzt wissen, selten nur eine Fliege nur eine Fliege.
Rezension: Sacha Rufer
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