Autor | Susanne Fischer-Rizzi |
Verlag | AT Verlag |
Umfang | 319 Seiten |
ISBN | 978-3-03902-077-5 |
Preis | Fr. 38.-- (UVP) |
Susanne Fischer-Rizzi ist den Liebhabern der prächtigen Bücher des Aarauer AT Verlages natürlich längst ein Begriff. Wenn auch bisher eher als Autorin von Kochbüchern und naturheilpraktischen Ratgebern; auch ihr langjähriger Bestseller, „Blätter von Bäumen“, beschäftigte sich mit den überlieferten Heilkräften und Mythen einheimischer Bäume. Für ihr zweites Buch über Bäume wandelt sie diesen Blickwinkel. Unter dem Einfluss des Klimawandels begegnet ihr jetzt zum zweiten Mal in ihrem Leben ein Waldsterben – im globalen Massstab diesmal. Doch während die heimischen Bäume leiden, ziehen neue in unsere Städte. Den sogenannten Klimabäumen, die sich speziell auch in urbaner Umgebung den Herausforderungen der steigenden Temperaturen, des Wassermangels und der extremen Wetter gewachsen zeigen, widmet sie dieses grosszügig bebilderte zweite Buch zur Beziehung von Mensch und Baum.
Sie beginnt es im persönlichen Erleben. Ihre Geschichte um eine Eiche, bei der sie Zeit ihres Lebens immer wieder Einkehr hielt und die nun, im besten Eichenalter von rund vierhundert Jahren, konfrontiert mit dem Klimawandel plötzlich zu schwächeln beginnt, versetzt uns mit der Problematik in emotionale Verbindung. Dieser persönliche Beiklang verliert sich dann auch im Folgenden nicht mehr, wo es sachlicher zugeht. Im Hauptteil stellt uns Susanne Fischer-Rizzi zwanzig Baumarten vor, die uns in unserer heimischen Flora noch als Exoten begegnen und damit dem vorherrschenden Ruf nach der Bevorzugung einheimischer Pflanzen zuwiderlaufen. Weshalb wir diese – vom Amberbaum über den Gingko bis zum Zürgelbaum – nicht als Eindringlinge ablehnen, sondern insbesondere im städtischen Umfeld näher kennen und schätzen lernen sollten, ist das Anliegen ihres Buches. Sie fördert es, indem sie die nüchternen botanischen Informationen mit reichhaltigen kultur- und naturhistorischen, mythologischen und ökologischen Kenntnissen umrahmt – bis hin zu gelegentlichen Anleitungen zur Verwendung ihrer Früchte, Blüten oder Blätter in Küche und Naturheilpraxis. Die vielen stimmungsvollen Fotografien – beigesteuert von der Fotografin Gabriela Lagrange und dem uns auch bereits bestens bekannten Stadtökologen Jonas Frei – tun dann ihr weiteres, uns mit der Veränderung im vertrauten Stadtbild zu versöhnen.
Zu dieser gehaltvollen Kenntnisvermittlung zu den Bäumen selbst gesellt sie – wie oben bereits angeklungen – die Freundschaftspflege von Mensch und Baum. Derweil sie da den spirituellen Anteilen unseres Naturerlebens freimütig Rechnung zollt, verliert sie nirgends die Bodenhaftung. Auch uns – die von einer Mystifizierung der Natur erklärtermassen keine Fans sind – bleiben ihre diesbezüglichen Einlassungen durchweg nachvollziehbar; sogar bereichernd. Ihr Buch kommt damit nicht nur zur richtigen Zeit, sondern öffnet sich auch dem richtigen Publikum: Ausnahmslos allen nämlich, die der Veränderung unserer Umwelt im Klimawandel konstruktiv begegnen wollen.
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