Autor | Juliana Aschwanden-Vilaça |
Verlag | Tessloff |
Umfang | 95 Seiten |
ISBN | 978-3-7886-7626-1 |
Preis | Fr. 32.70 (UVP) |
Abseits der grossen und namhaften Kindersachbuch-Reihen des Tessloff-Verlags finden sich immer wieder eigenständige Kleinode – wie dieses gerade erschienene Sachbilderbuch. Darin erkundet die Schweizer Illustratorin und Landschaftsarchitektin Juliana Aschwanden-Vilaça mit uns die reiche natürliche Vielfalt unserer Erde. Da darf man sich zwar fragen, ob der Titel im Hinblick auf das angezielte Publikum ab 10 Jahren (es darf auch gerne jünger sein) so geschickt gewählt ist. Mit der nur geringfügig unpräziseren Formulierung der „Lebensräume der Welt“ könnten da wohl mehr etwas anfangen. Doch da (wie wir aus üblicherweise gut informierter Quelle wissen) solche Kindersachbücher ohnehin öfter von den Eltern erstanden werden, muss das kein Schaden sein, der seine Verbreitung einschränkt. Dass es diese Verbreitung findet; das wird ihm von unserer Seite herzlich gewünscht.
Anhand von 14 Biomen der Landflächen der Welt – also Grosslebensräumen wie den Savannen, den Regenwäldern, Mischwäldern oder der Tundra – gibt uns Juliana Aschwanden-Vilaça einen begeisternden Einblick in den Tier- und Pflanzenreichtum rund um den Globus. Ihre sanft stilisierten, aber nicht weniger prächtigen und naturalistischen Pflanzen- und Tierporträts und Landschaftsansichten verschaffen uns zuerst stets einen übergreifenden Eindruck dieser Vielfalt weltweit, bevor sie an ein ausgewähltes Beispiel des jeweiligen Lebensraums heranzoomen. Zu Madagaskar, Nepal oder Marokko erhalten wir dann eine noch intimere Darstellung der Lebenswelt in der prägnanten Veranschaulichung und Vorstellung ihrer Bewohner. Von unserer vertrauten, mitteleuropäischen Umgebung bewegt sie sich dabei konsequent weg, auch wo die Biome in Europa ebenfalls anzutreffen wären.
Es geht Juliana Aschwanden-Vilaça also darum, neugierig zu machen auf unsere lebendige Mitwelt über die eigene Nasenspitze hinaus. Der Lust an ihrer Entdeckung aus immer wieder neuem, unentwegt fasziniertem Blickwinkel schafft sie durchwegs ein freudiges Stück Erfüllung – neben einem grossen Stück an weiterem Ansporn. Die Bewusstwerdung ihres Werts und ihrer Verletzlichkeit ist ihr dabei selbstverständlich ein engagiertes Anliegen, dem sie allerdings mit feiner Klinge nachkommt. So finden sich gefährdete und verbreitete, vertrautere und unbekanntere Tiere und Pflanzen in einem schönen Ebenmass vorgestellt, das dann auch gleich ein stimmiges Bild der weltweiten Gefährdung der Biodiversität ermöglicht. Das Bedürfnis nach dem Schutz und der Pflege dieser biologischen Vielfalt wird aus der Schönheit und liebevollen Sensibilität ihres Sachbilderbuches ganz natürlich erwachsen.
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