Autor | Günter Altner / Heike Leitschuh / Gerd Michelsen u.a. (Hrsg.) |
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Verlag | S. Hirzel Verlag |
Umfang | 248 Seiten |
ISBN | 978-3-7776-2110-4 |
Preis | Fr. 33.70 |
Geo-Engineering verspricht uns Lösungen dort, wo die Politik wohl noch länger nicht den grünen Zweig erreicht. Es will nicht passiv das ökologische Fehlverhalten vermeiden, sondern aktiv die erwünschten ökologischen Prozesse steuern. Bezüglich des Klimaschutzes, beispielsweise. Eisendüngung der Ozeane ist hier vielleicht das bekannteste mögliche Projekt, doch der Ideen sind mehr. Das Problem dabei wird jedem schnell klar: Wie soll ein komplexes, emergentes System gesteuert werden, das wir erst gerade zu verstehen begonnen haben? Dennoch darf der Ansatz nicht gleich mittels moralischer Entrüstung oder einem vagen „unguten Gefühl" niedergetrampelt werden. Der Titel des Buches weckt den Verdacht, dass genau dies darin geschähe, doch dem ist nicht so. Den Autoren gelingt es, trotz aller unguten Gefühle, die sie ebenfalls zu plagen scheinen, verschiedenste grosstechnische Lösungen kritisch vorzustellen, auf Stärken und Schwächen abzuklopfen und dabei sachlich zu bleiben. So können sie in aller Kürze einen Eindruck von den Chancen und Gefahren dieser Verfahren vermitteln. Dem Leser bieten sie damit Zugang zu einem Themenfeld, das - soviel ist vorhersagbar - in Kürze eine breitere Öffentlichkeit umtreiben wird. Ganz beiläufig wird er dabei auch noch sein Wissen um die Sensibilitäten unseres Klimasystems vertiefen, ohne sich diesbezüglich einem Fachjargon aussetzen zu müssen.
Die weiteren Artikel, unter anderem zu den Themen Politik, Umweltrecht, Pädagogik und Wirtschaft, bringen uns wieder in verständlicher und prägnanter Form auf den Stand der Dinge. Es sind nicht durchgehend Berichte von revolutionärer Kraft, doch sie können immer als Einstieg in ihren Aspekt des Umweltschutzes dienen. Oder auch in bester journalistischer Manier Hintergründe zu anrüchigen Machenschaften offenlegen, wie beispielsweise jener Beitrag zum „Greenwashing", der grünen Imagepolitur für jene Unternehmen, die ihr Geld lieber für Public Relations als für ökologische Massnahmen ausgeben: Unbedingt lesenswert.
Rezension: Sacha Rufer
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