Buch «Das Holzhaus der Zukunft»

Buch «Das Holzhaus der Zukunft»

Ökologisch bauen mit menschlichem Mass

Das Buch des Holzbautechnikers Markus Mosimann und des Journalisten Marc Lettau stellt den Holzrahmenbau einem breiten Publikum vor. Es tut das mit Leidenschaft, Argumenten und Informationen gleichermassen und lässt so schon nichts zu wünschen übrig. Die dabei einfliessenden Gedanken der Autoren zu den Zielsetzungen und dem Sinn des ökologischen Hausbaus sind dennoch nicht nur Zugabe. Sie sind Teil einer Hausbauphilosophie, die die menschlichen Bedürfnisse genauso ernst nimmt wie die ökologischen, und sie verwandeln das Buch vom vertrauenswürdigen Ratgeber zum Bravourstück.

 

Autor  Markus Mosimann / Marc Lettau
Verlag  Rotpunktverlag
Umfang  319 Seiten
ISBN  978-3-85869-482-9
Preis  Fr. 36.—

 

Das Buch hat dieses Superlativ verdient, da es so ziemlich alles richtig macht, was wir uns an Ansprüchen ausdenken können. Es fängt schon beim Äusseren an. Das Buch hat eine angenehme Grösse, ein ebensolches Gewicht, und es fühlt sich in den Fingern freundlich an. Die Kapitel sind aufmerksamkeitsförderlich kurz, die Bebilderung ausgewogen. Doch die Hauptgründe für unsere Begeisterung liegen im Inhaltlichen. Das Buch ist ganz ausserordentlich gut geschrieben, und dies nicht nur im Sinne von „flüssig lesbar". Es hat Humor und, mehr noch, Persönlichkeit. Wenn uns die Autoren im ersten Teil ermahnen, welche Fehlurteile uns als Laien-Hausplanern mit guter Wahrscheinlichkeit unterlaufen werden, fühlen wir uns nicht gemassregelt, sondern lächeln mit den Autoren über die seltsamen Pfade, auf die Verunsicherung und Gruppendruck uns führen können. Wir folgen ihnen dann mit Interesse in ihre Ausführungen zu den Vorteilen des Holzrahmenbaus. Es sind zwei hauptsächliche Themen, um die ihr Plädoyer für das ökologische Bauen mit menschlichem Mass kreist: Raumklima und graue Energie. Da dies Themen sind, zu denen der verbreitete Minergie-Standard sich Fragen gefallen lassen muss, verwundert es nicht, dass sie an ebendiesem Kritik üben. Doch selbst dies tun sie, bei aller Deutlichkeit, mit wohlmeinender Konstruktivität. Im Folgenden leisten sie dann glaubwürdige Überzeugungsarbeit, unter welchen Umständen der ökologische Holzhausbau die sinnvolleren Lösungen bereithält. Ihr Gegenentwurf stellt dem Hightech-Ansatz das Prinzip von Einfachheit gegenüber. Sie fragen die Bauwilligen, welche Ansprüche sie eigentlich an ihr Eigenheim haben. Sie sagen ihnen, dass sich nicht jede Hausgrösse mit jedem beliebigen Budget sinnvoll verbinden lässt. Und sie erläutern, wie sich Komfort auch auf anderen als den aus Kindertagen bekannten Wegen erreichen lässt.

Im umfangreichen letzten Teil des Buches nehmen sie uns mit zu Hausbesitzern, die den Weg von althergebrachten Vorstellungen ins individuelle, energiesparende, behagliche Holzhaus bereits gegangen sind. Hier sammeln sich dann Inspirationen ebenso wie Detailinformationen, und hier beweist sich anhand von vielfältigen, mal zurückhaltenden, mal radikaleren Hausbeispielen das ökologische und qualitative Potenzial des Holzrahmenbaus. In diesen vergnüglichen Protokollen von Hausbesuchen verbirgt sich noch eine zusätzliche Lektion darüber, dass Vereinfachung nicht mit Verzicht gleichzusetzen ist. Es ist eindrücklich, wie viele Stimmen hier das genaue Gegenteil behaupten und die Vereinfachung als Gewinn preisen.

Das Buch erscheint am 27. Februar.

Rezension: Sacha Rufer

 

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