Autor | Olaf Preuß |
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Verlag | Arena Verlag |
Umfang | 98 Seiten |
ISBN | 978-3-401-06805-3 |
Preis | Fr. 13.50 (UVP) |
Die Prämisse der Kompaktheit hat zwar zur Folge, dass manchmal eine Vertiefung der Informationen unterbleibt, wo sie wünschenswert wäre. Wir haben hier also weder das umfassendste noch das übersichtlichste Jugendsachbuch zur Energieversorgung. Der Autor wählt stattdessen eine ungewöhnliche Herangehensweise und greift für den Auftakt seines Buches zum Mittel der Reportage. Diese führt uns nach Tschernobyl, und damit gleich hautnah an ein Symbol unseres Energie-Dilemmas. Aus persönlicher Anschauung berichtet er uns von den dramatischen Geschehnissen im April 1986 und ihren erschütternden Auswirkungen. Bei einem kurzen Porträt eines Veteranen und Opfers des Unglücks wird dessen menschliche Tragweite noch deutlicher spürbar. In ähnlich erzählendem Tonfall erläutert er anschliessend einige technische Aspekte von Atomkraft und Radioaktivität, um dann die Geschichte der menschlichen Energienutzung, die wichtigsten Energieträger, und schliesslich den Klimawandel und die vordringlichsten Problemstellungen bezüglich der Erneuerbaren Energien darzulegen. Dieser Aufbau ist mehr dem Erzählfluss als einer Systematik verpflichtet, was jeden Leser, der nach punktuellen Informationen sucht, irritieren wird. Ein schwerwiegender Kritikpunkt ist dies jedoch nicht, denn da das Buch als eine erste Einführung und nicht als Nachschlagewerk oder Ratgeber konzipiert ist, muss es sich auch als Einführung bewähren. Das tut es anstandslos. Mit Blick auf den Untertitel hätten wir aber erwartet, dass den Themenpunkten der Erneuerbaren Energien und der Energiesparmassnahmen etwas mehr Platz eingeräumt würde.
Das Buch gefällt uns gleichwohl. Olaf Preuß gelingt es mittels seiner flüssigen und persönlichen Erzählweise, die grossen Entwicklungsstränge im Zusammenhang sichtbar und die Notwendigkeit der anstehenden, anspruchsvollen Veränderungen auch emotional fassbar zu machen. Da wir wissen, dass der Mensch sein Wissen gern in Form von Geschichten im Kopf behält, scheint uns das eine vorteilhafte Methode, es zu vermitteln.
Rezension: Sacha Rufer
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