Autor | Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft Luzern 39 |
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Verlag | Naturforschende Gesellschaft Luzern NGL |
Umfang | 148 Seiten |
ISBN | |
Preis | Fr. 18.— |
Das querformatige, spiralgebundene Buch liesse sich in alle eingangs genannten Kategorien einteilen, doch um seine Zielsetzung und Funktion wirklich auf den Punkt zu bringen, genügen sie nicht. Wir eröffnen hier deshalb die Kategorie „Schifffahrtsbegleiter", setzen es da rein und schauen mal, ob es sich wohlfühlt... Die Idee des Buches ist es, den Blick des Schiffsreisenden auf dem Vierwaldstättersee vom allgemein Beschaulichen auf das speziell Beachtenswerte zu lenken. Das tut es, indem es aus schönen, teilweise ausklappbaren Uferpanoramabildern einzelne Ansichten herauspickt und dann allerlei Wissenswertes darüber berichtet. Die Themen variieren breit. Da sind als kleiner Schwerpunkt die historischen Informationen, aber abseits davon erfährt der Leser in kurzen, leichtverständlichen Abhandlungen Wissenswertes zur Geologie oder Meteorologie des Sees, zu Architektur und Industrie, Fremdenverkehr und Landwirtschaft, Ökologie und Ornithologie... - immer unterstützt durch anschauliche Fotografien und Zeichnungen und, sollte man mal den Überblick verlieren, durch kleine Kärtchen bezüglich der Positionierung der Ansichten. Das ist ein Konzept, wie es uns in dieser Form noch nicht begegnet ist. Trotz seiner Neuheit präsentiert es sich durchdacht und ausgereift, und wir haben unsere aufrichtige Freude daran.
Aus unserem ökologischen Blickwinkel hätte sich natürlich noch hier und da ein zusätzliches kritisches oder relativierendes Sätzchen aufgedrängt. Doch das Buch ist eben nicht nur für uns, sondern für ein breites Publikum konzipiert, und insgesamt schmuggelt sich die ökologische Geisteshaltung doch immer wieder ein. Dies nicht zuletzt dadurch, indem hier der See und seine Landschaften nicht als statisches Ausstellungsobjekt, sondern als dynamischer Prozess präsentiert werden, sowohl im grossen geologischen wie im menschlich überschaubaren Zeitrahmen. Es pflegt dadurch keine nostalgische, sondern eine teilhabende Liebe zur urschweizerischen Natur und Kultur. Wir empfehlen das Buch zur Lektüre, das Konzept zur Nachahmung.
Rezension: Sacha Rufer
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