Die Honigbiene benötigt einerseits kohlehydrathaltigen Nektar als Nahrung für sich selber, andererseits Pollen als eiweissreiches Futter für die Brut. Während alle Bienen, Hummeln, Wespen und Hornissen Nektar benötigen, füttert nur die Honigbiene (im Unterschied zur Wildbiene) und die Hummel ihre Brut mit Pollen.
Im Sommer sind viele Balkone und Fenster mit prächtigen Blumenkästen bestückt, doch nicht alle Zierblumen sind für Bienen gleichermassen attraktiv. Das Angebot an Nektar und Pollen unterscheidet sich von Pflanze zu Pflanze stark. Manche liefern viel Nektar und Pollen, andere wenig oder nichts. Eine Pflanze kann ein exzellenter Lieferant von Pollen sein und, jedoch keinen Nektar absondern oder umgekehrt.
Geranien und Fuchsien zum Beispiel können Bienen ernährungsmässig nicht viel bieten. Auch stark gezüchtete Blumensorten mit geschlossenen Blütenköpfen wie zum Beispiel Rosen, haben für Bienen keinen Nutzen. Am besten eignen sich dagegen einheimische Wildblumen. Dazu gehören zum Beispiel Kornblumen, Klatschmohn, Ringelblumen, Malven, Margeriten und Skabiosen. Mehrjährige winterfeste Wildblumen können den Tieren das ganze Jahr über als Futterplatz, Nistgelegenheit oder sogar als Winterquartier dienen. Wer einen Garten hat, kann auch durch das Pflanzen von Obstbäumen und Beerensträuchern wie Brombeere, Holunder, Stachel- oder Johannisbeere einen Beitrag für die Bienen leisten. Mit Fantasie und gutem Willen lassen sich eintönige Gärten und monotone Rasenflächen in Siedlungen zu abwechslungsreichen Gärten umgestalten. Ideen und praktische Hinweise liefert das Programm reNatour der Luzerner Stiftung für Umweltinformation auf ihren Naturpfaden. Damit können die Bestrebungen zur Steigerung der Biodiversität unterstützt werden.
„Ein vielseitig gestalteter Garten oder Balkon wird Ihr eigenes Auge, Ihre Küche, die Bienen und viele weitere Nützlinge erfreuen.“
WWF Schweiz
Grundsätzlich würde in der Schweiz ein ausreichendes Angebot an wildwachsenden Blumen und blühenden Sträuchern und Bäumen bestehen. Doch immer mehr Landfläche wird kommerziell genutzt und mit eintönigen Monokulturen bepflanzt. Wiesen werden im Sommer in der Regel abgemäht. Dies bedeutet, dass Bienen vor allem ab dem Sommer – wenn auch die Brut hungriger wird - kaum noch genügend zu essen finden. Den Bienen kommen daher vor allem spätblühende Pflanzen entgegen.
Gut geeignet ist zum Beispiel ein Kräutergärtchen. Küchenkräuter wie Thymian, Bohnenkraut, Oregano, Lavendel, Schnittlauch oder Salbei, die man im Sommer blühen lässt, ziehen Bienen und andere Insekten an und schmücken nebenbei auch den Balkon oder Garten. Gleichzeitig sorgen die Kräuter für einen feinen Duft und erst noch für geschmackliche Akzente in der Küche.
Wer Setzlinge oder ausgewachsene Pflanzen kauft, sollte allerdings Wert auf biologischen Anbau legen, da ansonsten nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Pflanzen mit bienenschädigenden Pestiziden behandelt wurden.
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