Die Aufgabe der Landwirtschaft war und ist in diesem Kontext die Deckung des zunehmenden Bedarfs an nachwachsenden (erneuerbaren) Ressourcen. Die Entwicklung geht auch da hin, dass die Betriebe richtige Energieproduzenten für die Region werden. Hierfür gibt es viele gute Beispiele, wie den Betrieb Weiherhus Kompost AG. Besucherinnen und Besucher der Exkursion „Landwirtschaft nachhaltig“ im Rahmen des Programms renatour der Luzerner Stiftung für Umweltinformation hatten die Gelegenheit, sich den Betrieb genauer anzusehen. Bei Weiherhus Kompost AG werden aus biogenen Abfällen mittels Biogasanlage Strom und Wärme erzeugt. Dabei werden jährlich ca. 1,2 Mio. kWh Strom und 2 Mio. kWh Wärme erzeugt, die ins Fernwärmenetz eingespeist werden. Verarbeitet werden verschiedenste Arten biologischer Materialien. Von Küchen und Gartenabfällen bis hin zu kleineren Holzabfällen wie z.B. Weihnachtsbäume.
Ein Problem sind die Fremdkörper (Flaschen, Plastik, Batterien, Gartengeschirr, Gifte etc.) die aufwändig von Hand aussortiert werden müssen. Des Weiteren ist es in den letzten Jahren immer schwieriger geworden, noch ausreichende Mengen biogener Abfälle in der Schweiz zu bekommen, da mittlerweile sehr viele Biogasanlagen in Betrieb sind. Das Material, das nach dem Vergärungsprozess in der Biogasanlage übrig bleibt, gelangt anschliessend ins bestehende Kompostierwerk und wird schon innert wenigen Wochen zum hochwertigen Gartenerdezusatz. Daraus ergibt sich ein geschlossener Kreislauf und eine maximale Nutzung der Rohstoffe.
In einem solchen Umfeld spriessen oft auch innovative Ideen. So wird für Dachbegrünungen eine umweltschonende Alternative angeboten, die aus einer Mischung von Ziegelschrot und Kompost besteht.
Zusätzlich zur Weiherhus Kompost AG wurde in der Region Luzern der Biohof von Familie Fritz Diegenstal besichtigt. Dieser wurde 2008 mit einer Photovoltaikanlage, Windkraftanlage und einer Erdwärmepumpe ausgerüstet, und ist jetzt autark. Bauer Fritz zur Förderung erneuerbarer Energie: „Es ist erstaunlich, wie viel Potential in erneuerbaren Energiequellen schlummert und nur darauf wartet, sinnvoll genutzt zu werden!" Man findet auf dem Hof aber auch alte und seltene Nutztierarten wie z.B. Wollschweine oder Appenzeller Spitzhaubenhühner. Wobei sich die Tierhaltung immer nach dem Wohl der Tiere richtet und nicht umgekehrt - was oft einfacher wäre! Gäste, die gerne ihren Urlaub auf dem Land verbringen wollen, werden mit kulinarischen Köstlichkeiten aus eigenem Anbau verwöhnt.
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