Eichhörnchen sind tagaktive Nagetiere. Lediglich bei grosser Mittagshitze halten sie eine Siesta. Wenn der Winter besonders streng ist, verbringen sie mehrere Tage in ihrem runden Nest. In diesem sogenannten Kobel oder in einer alten Spechthöhle halten sie dann eine Winterruhe. Sonst sind sie das ganze Jahr hindurch anzutreffen. Meist beobachtet man sie bei der Futtersuche. Als Allesfresser können sie Knospen, Rinde, Baumsaft, Blüten, Flechte, Pilze, Körner, Obst, aber auch Vogeleier, Jungvögel und Würmer verdauen. Dauerhafte Futterstücke wie Nüsse und Zapfen vergraben sie gerne als Wintervorrat. Da Eichhörnchen sehr vergesslich sind und nur auf ‘gut Glück‘ buddeln, legen sie so gleichzeitig auch potentielle Baumschulen an.
Die Warnpfiffe von Murmeltieren gellen vor allem im Sommer durch die Berghänge. Die Tiere fressen sich nach dem bis zu neun Monate dauernden Winterschlaf möglichst schnell viel Speck an. Auch diese Hörnchen sind tagaktiv und können ab und an bei der Futtersuche beobachtet werden. Auf dem Speiseplan stehen vor allem Gräser und Kräuter. Eine Kolonie von Murmeltieren gräbt grosse Gangsysteme in den Boden, um vor Raubvögeln geschützt in die Schlafhöhle zurückkehren zu können. Selbst während die Tiere ihren Winterschlaf halten, verlassen sie von Zeit zu Zeit ihre Höhle, um ihr grosses Geschäft zu erledigen. Wieder zurück in der Höhle senken sie ihre Körpertemperatur, verlangsamen ihren Puls und atmen kaum noch.
Braunbären sind bekannt dafür, dass sie sich im Winter ebenfalls in Höhlen zurückziehen. Da ihre Körpertemperatur nicht wie beim Murmeltier sehr stark sinkt, spricht man von einer Winterruhe. Je weiter nördlich sie leben, desto ausgedehnter ist diese. Um sich genügend Winterspeck dafür anzufressen, ‘mampfen‘ sie alles, was gerade üppig vorhanden ist. In Alaska kann man sie beim Grasen beobachten. Auch die erschöpften Lachse auf ihrer Reise zu den Laichgebieten werden nicht verschmäht. Sie fressen gerne Beeren oder Honig, wenn sie an einem Bienenhaus vorbeizotteln. Der Allesfresser setzt Fett an, ohne dass seine Arterien verfetten. Sein Winterspeck ist also gesünder als derjenige des Menschen. Ausserdem kann der Bär während der Winterruhe von seinen Reserven zehren, ohne Harnstoff zu produzieren: Er muss folglich nicht zwischendurch wie das Murmeltier seine Höhle verlassen.
Eisbären halten weder Winterschlaf noch Winterruhe. Sie nutzen in der dunklen Jahreszeit die idealen Robben-Jagdbedingungen. Da es im ewigen Eis kein Grünzeug zu futtern gibt, sind Eisbären reine Fleischfresser. Um möglichst wenig Energie zu vergeuden, verbringen sie einen grossen Teil des Tages allerdings mit Dösen und Jagen ihrer Beute kaum hinterher, sondern lauern ihr auf. Eiseskälte macht ihnen nichts aus. Nur trächtige Weibchen ziehen sich im Winter für ein paar Monate in eine Höhle zurück, um ihre Jungen zu werfen und zu säugen.
Stare ernähren sich von Schnecken, Würmern und Insekten, aber auch Beeren, Obst und Sämereien. Einzig während der Aufzucht der Jungen leben Stare als Paare zusammen. Im Herbst versammeln sie sich zu riesigen Schwärmen, um in wärmere Gefilde zu ziehen. Auf dem Weg nach Südeuropa oder Afrika werden sie von Profis und Hobbyfotografen gleichermassen gern beobachtet. Sie zeigen ein faszinierendes Schwarmverhalten. Ähnlich einem Fischschwarm dient auch einem Vogelschwarm die schiere Anzahl der Tiere als Schutz. Da sie im Falle eines Raubvogelangriffs auch im Schwarm flüchten, wird der Angreifer verwirrt und weiss nicht, auf welches Beutetier er sich konzentrieren soll. Bei bis zu 100‘000 identisch aussehenden Tieren ist das kaum verwunderlich: Selbst schwache Tiere fallen kaum auf.
Kohlmeisen bleiben das ganze Jahr in der Schweiz. Um sich gegen die Kälte zu schützen, plustern sie ihr Federkleid auf. Die Luftschicht sorgt für eine zusätzliche Isolation. Meisen ernähren sich vorwiegend von Insekten, Spinnen, Samen und Nussfrüchten. Im Winter wagen sie sich oft in die Nähe des Menschen. Denn dort gefriert der Boden weniger häufig, wodurch das Nahrungsangebot grösser wird. Ausserdem gibt es beim Menschen immer mal wieder etwas abzustauben. Ob die Wildvogelfütterung im Winter sinnvoll ist, ist eine alte ornithologische Streitfrage. Gewiss ist: Wenn die Temperatur längere Zeit unter dem Gefrierpunkt liegt und die Vegetation unter einer dicken Schneedecke steckt, tut man den Vögeln mit dem richtigen Futter einen Gefallen. Abgesehen davon sind Meisen ausserordentlich erfinderisch. In England haben sie scheinbar sogar gelernt, Milchflaschenverschlüsse zu öffnen.
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