Amphibien leben nicht, wie allgemein geglaubt wird, ganzjährig in Tümpeln, sondern nur während der Laichsaison. Wenn man im Herbst einen Frosch oder eine Kröte sieht, muss man diese also nicht in den nächsten Tümpel tragen; sie sind wahrscheinlich erst gerade von dort abgewandert. Im Frühling ziehen die adulten (erwachsenen) Tiere zu Dutzenden zurück an die Laichgewässer. Grasfrösche und Erdkröten sind Anfang März die ersten, die wandern. Selten bleiben einzelne Amphibien ganzjährig im Tümpel, Kammmolche überdurchschnittlich oft.
Frösche, Kröten und Molche legen Eier mit einer gallertigen Hülle. Einige Arten legen die Eier als Ballen, andere als Laichschnüre in Teiche. Molche kleben einzelne Eier an Wasserpflanzen. Bei Geburtshelferkröten wickelt sich das Männchen den Laich um die Hinterbeine und trägt seinen Nachwuchs mit, um ideale Wachstumsbedingungen zu garantieren. Aus allen Eiern schlüpfen Kaulquappen, welche sich zunächst vegetarisch und später räuberisch ernähren.
Manche Kaulquappen – vor allem solche in Bergregionen – schaffen es nicht in einer Saison vom Schlupf bis zur Metamorphose. Sie überwintern als ‘Rossköpfe‘ im Teich und hoffen darauf, dass er nicht durchfriert. Manche vergraben sich auch im Schlamm am Grund.
Die Kaulquappen in tieferen geographischen Lagen schaffen die Metamorphose noch im Herbst. Als kleine Fröschchen, Krötchen und Mölchlein wandern sie dann aus dem Wasser ab und hüpfen je nach Art in Wälder, Moore, Gärten, Kies- und Lehmgruben, Wiesen, Baustellen oder Äcker, um dort gross und stark zu werden. Manche Amphibien werden erst nach sieben Jahren geschlechtsreif.
Schon viel früher als die metamorphosierten Jungamphibien verlassen die adulten Tiere das Laichgewässer und wandern in ihren Sommerlebensraum. Schliesslich überwintern sie unter der Laubstreu, in Stein-, Holz- oder Erdhaufen und manche sogar in selbst gegrabenen Löchern. Dort verfallen sie in eine Kältestarre. Äusserlich sind keine Lebenszeichen mehr wahrnehmbar.
Salamander leben die meiste Zeit in der feuchten Vegetation und suchen höchstens zum Gebären ein Gewässer auf, wobei hier in manchen Fällen tatsächlich von einem Gebären gesprochen werden kann. Ein Feuersalamander-Weibchen setzt im Frühling nach zehn Monaten Tragzeit zehn bis fünfzig Larven in einen Waldbach. Ein Alpensalamander-Weibchen bringt nach zwei bis vier Jahren Tragzeit (je nach Höhenlage) zwei fertig entwickelte Jungsalamander zur Welt. Dies, weil das Wasser im Hochgebirge zu kalt ist für die Entwicklung ausserhalb des Mutterleibs. Salamander überwintern in feuchten Höhlen und Stollen.
Winter: Kältestarre - Hibernation
Im Winter gehen Amphibien in Hibernation: Eine Kältestarre. Solange das Amphib nicht gefriert, besteht keine Lebensgefahr– auch wenn man das Tier dann nicht aufwecken kann. Damit das ‘Blut‘ der Amphibien nicht gefriert, setzen sie ihm für den Winter Chemikalien bei. Glucose (Zucker), Glyzerin (Alkohol) oder Harnstoff senken den Gefrierpunkt des Blutes, sodass es nicht schon bei 0°C auskristallisiert. Das Blut muss zwingend flüssig bleiben, sonst gelangen Sauerstoff und Nährstoffe nicht mehr überall hin. Ausserdem könnten Zellen platzen, wenn ihr Inhalt kristallisiert, denn Eis braucht mehr Platz als Wasser.
Zu den rezenten (noch lebenden) Amphibien gehören drei Ordnungen:
Die Froschlurche (Salienta oder Anura): Scheibenzüngler, Krötenfrösche, Kröten, Laubfrösche, Frösche
Die Schwanzlurche (Caudata oder Urodela): Salamander und Molche,
Die Blindwühlen (Gymnophiona): etwa 200 Arten in den Tropen. Sehen ein wenig aus wie riesige Regenwürmer. Nicht verwandt mit den Blindschleichen (Echsen).
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