Erst seit Kurzem freuen sich kundige Entomologen über einen aktuellen Befund, der von der wissenschaftlichen Publikation Plos One veröffentlicht wurde. Aufgrund von Genanalysen bestätigte sich die Annahme, dass die weitverbreitete Wanderlibelle (Pantala flavescens) über 7000 Kilometer auf ihren Reisen zurücklegt. Bisher vermuteten die Forscher den Monarchfalter als Rekordhalter in dieser Disziplin. Immerhin macht sich dieser über 4000 Kilometer auf, um in sein mexikanisches Winterquartier zu gelangen. Das extreme Verbreitungsgebiet der Wanderlibelle beinhaltet beinahe gesamt Südamerika, Mittel und Teile Nordamerikas, abgesehen von der Saharazone ganz Afrika, sowie Südostasien und Ozeanien. Bevorzugt fliegt sie im Herbst, wobei sie sich die Thermik zu Nutze macht. Zuweilen sind die Tiere in `Wolken` von über 30 km² anzutreffen. Sie schätzen feuchte, tropische Winde, weshalb sie in Europa auch nur selten anzutreffen sind. Die Sahara wirkt mit ihren trockenen Winden wie eine Barriere auf das Flugverhalten der Grosslibellen, die mit 5 m/s keine schlechten Flieger sind.
Mehrfacher Rekordhalter
Mit seinen 150 Tonnen Gewicht und den rund 25 Metern Länge ist der Blauwal das grösste und schwerste Tier der Erde. Da die Erdanziehung im Wasser durch den Auftrieb verringert wird, können Lebewesen unter Wasser viel grösser werden als an Land. Der Blauwal würde dort unter seinem eigenen Gewicht zusammenbrechen. Das derzeit grösste Landtier, der afrikanische Elefant, wiegt denn auch höchstens sechs Tonnen. Dicke, schwere Knochen ermöglichen es ihm, dieses Gewicht zu tragen. Der riesenhafte Blauwal ernährt sich vorzugsweise von Krillkrebsen und Plankton. Er beansprucht weite Gebiete zur Futtersuche und als Lebensraum, kommt aber anderen Meeresbewohnern kaum in die Quere.
Klein, aber fein
Vögel bewahrt kein Wasser vor der Schwerkraft, sie überwinden diese beispielsweise mit Knochen, die beinahe ausgehöhlt viel Platz für Luft lassen. Trotzdem halten die maximal 20 Kilo Körpergewicht die Koritrappe nicht davon ab, durch die Serengeti zu fliegen. Hingegen muss der Kolibri mit seinen zwei Gramm und sechs Zentimetern flattern, was das Zeug hält, um flugfähig zu bleiben.
Bei Insekten hängt die Maximalgrösse von der Möglichkeit zur Sauerstoffaufnahme ab. Sie nehmen das Gas über Öffnungen an der Körperoberfläche auf und leiten es über Röhren durch den Körper. Diese müssen mit zunehmender Grösse des Tieres überproportional länger und breiter werden, um den Körper mit genügend Sauerstoff zu versorgen. Wegen der Engstellen, an denen die Beine vom Rumpf des Insekts ansetzen, sind dem Röhrendurchmesser Grenzen gesetzt, was die Sauerstoffversorgung und somit das Wachstum limitiert. Nach Berechnungen von Fachleuten liegen mehr als 16 Zentimeter nicht drin. Genauso gross ist denn auch der Riesenbockkäfer, das grösste bekannte Insekt auf der Erde.
Als kleinste Säugetiere der Welt gelten die etwa 3 Zentimeter grosse und 2 Gramm schwere Hummelfledermaus und die ebenso winzige Etruskerspitzmaus. Bei den Fischen geht es aber noch kleiner: Vor einigen Jahren wurde ein nur gerade acht Millimeter grosses, geschlechtsreifes Weibchen des Karpfenfisches Paedocypris progenetica entdeckt, das kleinste bekannte Wirbeltier überhaupt.
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