Heute ist der Tag der sozialen Gerechtigkeit. „Wozu so einen Tag einführen, wir haben es ja gut hier in der Schweiz“, denken sich jetzt vielleicht einige. Schliesslich sind wir gut versichert, sodass auch Leute ohne Arbeit Geld vom Staat kriegen und durch die Krankenkasse alle ein Recht auf Medizin haben. Wer aber über den Tellerrand hinausguckt, merkt schnell, dass wir privilegiert sind und viele andere für unser Wohlstand arbeiten.
Jugendarbeitslosigkeit
Welt.de schreibt im Zusammenhang mit sozialer Gerechtigkeit, dass Bürger vor allem die gleichen Chancen am Anfang des Lebens erhalten möchten, sodass alle Kinder, unabhängig vom Elternhaus, gleiche Bildungsmöglichkeiten bekommen. Doch diese schöne Vorstellung findet sich nirgends auf unserem Planeten verwirklicht. Während die Aufstiegschancen in Frankreich oder den USA für ärmere Menschen schlecht sind, da dies oft den Zugang zu teuren Privatschulen voraussetzt, ist dies in Schweden schon eher möglich. Auch in Deutschland und der Schweiz stehen die Chancen besser. Für Jugendliche sieht die Situation allerdings jobmässig in Europa nicht so rosig aus. Während die Jugendarbeitslosenquote in der Schweiz unter 4% liegt, ist sie in Deutschland bei 7.2% und in Österreich 10.6%. In Griechenland sind allerdings fast die Hälfte der Jugendlichen arbeitslos. Auch Spanien und Kroatien liegt die Jugendarbeitslosigkeit über 40%. Europaweit ist die Quote der Gesamtarbeitslosigkeit zwar am Sinken, das Risiko zur Armut und sozialen Ausgrenzung ist allerdings hoch, nach einer Studie von der Bertelsmann Stiftung.
Faire Arbeit
Passend zur Lage des europäischen Arbeitsmarktes hat die UN das Thema des diesjährigen Tag der sozialen Gerechtigkeit wie folgt definiert: Konflikt vermeiden und Frieden erhalten durch angemessene Arbeit. Die UN verlangt zudem, dass Staaten das Problem der Arbeitslosigkeit und unfairen Arbeitsbedingungen ernst nehmen und nachhaltige Arbeitsplätze schaffen sollen, sodass diese und weitere Generationen im Frieden leben können. Doch auch wir können dafür sorgen, dass faire Arbeitsbedingungen zum Standard werden, indem wir faire Produkte kaufen: Woher kommt beispielsweise Ihr T-Shirt? Wie viele Ressourcen, Wasser und Strom wurden dafür gebraucht? Wie viele Hände an wie vielen Orten haben mitgeholfen, es zu produzieren; von der Baumwollplantage bis hin zum Verkauf im Laden?
Die Welt ist so vernetzt, dass wir alle aufeinander angewiesen sind. Wenn Sie also nicht möchten, dass Kinder oder Arbeiterinnen und Arbeiter für einen Hungerslohn unter schlechten Konditionen angestellt werden, kaufen Sie nach Möglichkeit Produkte, die fair gehandelt und produziert wurden. So können Sie jeden Tag soziale Gerechtigkeit unterstützen und verbreiten.
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