Die Geschichte des Honigs reicht weit in die Geschichte zurück. Um das süsse Gold zu kriegen, werden die Bienen gestresst und manchmal sogar getötet. Stuart und Cedar Anderson, Vater und Sohn aus Australien, haben das aufwändige Verfahren zur Honiggewinnung revolutioniert.
Traditionelle Honiggewinnung
Mit einem Schutzanzug und Rauch zur Betäubung der Bienen bewaffnet werden bei der traditionellen Honiggewinnung die Behausungen der Bienen geöffnet. Danach können die meist hölzernen Rahmen aus dem Bienenstock entnommen werden. Dabei werden Bienen gestresst und manchmal getötet. Darauffolgend werden die Bienen von der Wabe getrennt und der Wachs abgeschnitten. Der Honig wird dann mittels einer Zentrifuge aus den Honigwaben geschleudert.
Honig per Zapfhahn
Im Verfahren der Andersons sind die Rahmen aus Plastik und enthalten halbfertige Waben. Die Sechseckigen Waben haben einen kleinen Spalt oben und unten. Von der einen Seite sieht man in das Bienenhaus hinein und weiss so, wann eine Wabe voll ist. Mit einem Hebel können die „Zellen“ der vollen Wabe so aufgeschoben werden, dass eine zusammenhängende Rinne entsteht. Der Honig fliesst nach unten und aus dem Zapfhahn heraus direkt ins Glas.
Entstehung und Kritik
Die zwei Australier haben über 10 Jahre an diesem Verfahren getüftelt. Als sie das Modell bereit hatten, machten sie einen Spendenaufruf auf einer Crowdfunding-Webseite. Anstelle der nachgefragten 72‘000 Dollar kamen über 12 Millionen zusammen. Das Interesse an einer alternativen Methode scheint also gross zu sein. Erhältlich sind die Bienenhäuser für gute 550 Euro. Auf die Frage, ob der Kunststoff nicht schädlich für die Bienen und den Honig sei, antworteten die Andersons, dass Plastikrahmen schon seit 20 Jahren genutzt werden und der Honig in den Waben immer noch von Wachs umgeben sei. Auch die vorgefertigten Wabenzellen stossen bei manchen Imkern auf Kritik.
Wie jedes neue Verfahren muss auch dieses nun getestet werden. Die vorgefertigten Waben aus Plastik könnten den Bienen schlimmstenfalls schaden. Ausserdem bleibt es dabei, dass der Honig von den Bienen für sich selbst gesammelt und vom Menschen entwendet wird. Andererseits bedeutet die neue Methode zur Honiggewinnung deutlich weniger Stress für die Bienen.
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