Stadtbegrünung: Alternativen zu Parks

24 Mai 2017
Fassadenbegrünungen lassen Natur in die Stadt Fassadenbegrünungen lassen Natur in die Stadt

Palmen, Bambus und Efeu in der Stadt? Neben Parks gibt es etliche Alternativen, um urbane Regionen grüner zu gestalten.

Städte wachsen weiter und weiter. Das heisst, Grundfläche wird versiegelt und Grünflächen reduziert. Neue Parks zu bauen wird wegen Platzmangels immer schwieriger. Doch Städte können nicht nur mit Parks grün gestaltet werden.

Parks – die Lungen der Städte

Parks sind Teil der Stadtplanung und dienen als CO2-Umwandler, Wärmespeicher und Freizeitort der Bewohner. Während in New York beispielsweise der riesige Central Park von Anfang an in die Stadtplanung eingeplant wurde, ist es in vielen Europäischen Städten nicht möglich, eine solche Grünfläche in die Stadt zu integrieren. Dies, da unsere Städte bis ins Mittelalter zurückgehen und nicht im Strassenraster aufgebaut sind, sondern wild verwinkelt mit uralten Gässlein. Trotzdem gibt es kleine Parks, die eine ebenso wichtige Funktion erfüllen. Mehrere kleine Parks über die ganze Stadt verteilt haben zudem den Vorteil, dass mehr Bewohner direkten Zugang zum Grün haben und an unterschiedlichen Standorten die Sommerluft gekühlt und gereinigt wird.

Die Alternativen

Meist werden Bäume gefordert, wenn es um eine Stadtbegrünung geht. Doch dafür findet sich nicht immer Platz. Städte sind zudem oft wärmer als die umliegende Landschaft und haben einen höheren CO2- und Stickstoffanteil in der Luft. Dieses Klima passt einigen Pflanzen besser als anderen. Bei der Stadtbegrünung sollten deshalb urban-phile Arten vorgezogen werden.

  • Hinterhöfe bepflanzen

In Hinterhöfen können kleine Paradiese entstehen, wenn der Vermieter einen grünen Daumen hat. Die kleinen Oasen sind vor allem bei Familienhäusern sehr beliebt. Zudem können auch kleine Gärten für die Bewohner zur Verfügung gestellt werden.

  • Pflanzen freien Lauf lassen

In Houtouwan (China) hat die Natur, besser gesagt eine Rebe, kurzerhand das ganze Dorf begrünt und sich an den Fassaden entlang geschlängelt, nachdem die Bewohner auszogen und das Dorf sich selbst überliessen. Inzwischen ist es eine Touristenattraktion.

  • Dachbepflanzung

Auf Häuserdächern können Gärten oder halbe Parks entstehen. Moosmatten auf Dächern und Steinen beispielsweise sind zu jeder Jahreszeit ein toller Hingucker. Allerdings muss ein geeignetes Bewässerungssystem gefunden werden, um nicht nur auf die trockenheitsverträglichen, oliv- und brauntönigen Moose zurückgreifen zu können. Moos ist ein hervorragender Wasserspeicher und Staubfilter.

  • Vertikale Gärten – die natürliche Hausfassade

Doch nicht nur die Dachfläche, sondern auch die Hauswände können genutzt werden. Dieses riesige Potenzial ist sich noch am Entwickeln: Hersteller tüfteln an einem möglichst wasser- und pflegearmen System mit passenden Pflanzen. In einigen Städten sind die Wände aber schon montiert. Daneben gibt es natürlich auch etliche Kletterpflanzen, die den gleichen Zweck erfüllen.

  • Gestapeltes Grüngut

Eine andere Form der vertikalen Begrünung ist jene durch übereinander gelagerte Pflanzenkästen mit Zwischenabstand. Sie lassen – je nach Pflanze – noch genügend Licht in den Raum und sind einfach zu pflegen.

  • Vertikaler Wald

Ein Hotel in Mailand hat die oben genannte Idee einen Schritt weiter geführt und sogar Bäume vertikal gepflanzt.

  • Zwischenräume nutzen

Kleine Zwischenräume können an etlichen Orten begrünt werden. Dieser Trend hat vor allem bei Kreiseln schon einige Prachtwerke hervorgebracht. Doch auch kleine Nischen oder Abstände zwischen  Wegrändern können grün gestaltet werden.

  • Temporäre Gärten

Egal ob Strandbar mit Palmen und Sand auf der Terrasse oder eine vorübergehende Begrünung im Quartier über den Sommer, auch temporäre Gärten erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit. Pflanzen können teilweise auch über den Sommer gemietet werden und überwintern an wärmeren Plätzchen.

  • Urban und Guerilla Gardening

Im Gegensatz zum Unterhalt der Grünfläche durch die Stadt oder den Gebäudebesitzer wird Urban  und Guerilla Gardening durch Stadtbewohner selbst betrieben. Das auf Freiwilligkeit beruhende System trägt in vielen Städten zu neuen begrünten Flächen bei und zielt meist auf den Anbau von Gemüse ab. Wer also die Begrünung selbst in die Hand nehmen will: Nichts wie los mit dem gärtnern!

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