Schnecken, Läuse und andere Schädlinge sind der Albtraum jedes Gärtners. Die kleinen Tierchen sind im Frühling sehr hungrig und können unseren Pflanzen gewaltig zusetzen. Trotzdem ist es nicht ratsam, sofort zur chemischen Waffe zu greifen. Indem man chemische Bekämpfungsmittel einsetzt – sei es wegen Unkraut oder Schädlingen – fügt man der Umwelt Schaden zu. Gift gelangt ins Grundwasser und schädigt Pflanzen und Kleinstlebewesen. Zudem können die eingesetzten Gifte auch für andere Tiere gefährlich sein, wie beispielsweise das Schneckengift für den Igel. Alternativ gibt es viele bewährte Hausmittel, die bei einem Schädlingsbefall helfen. Der Ratgeber soll einen Einblick über die Möglichkeiten der natürlichen Schädlingsbekämpfung bieten.
Schnecken: Eine wirkungsvolle Massnahme ist es, den Zugang zur Pflanze zu erschweren (Splitt oder Schneckenzaun). Schnecken kriechen nicht gerne über raue Oberflächen. Zudem widerstreben ihnen starke Düfte von Kräutern. Thymian, Lavendel und Salbei (und andere stark duftende Kräuter) rund ums Gartenbeet sind deshalb effektive Schutzschilder gegen Schnecken.
Die Bierfalle: Einfach in der Nähe der Pflanze einen Behälter mit etwas Bier füllen. Die Schnecken werden davon angelockt und gehen in der Falle gefangen. Die Methode ist etwas umstritten. Einige Gärtner behaupten, dass durch das Bier die Schnecken erst angelockt werden…
Blattläuse: Mit dem Fingernagel abreiben und stark befallene Triebe entfernen. Spritzen von Schmierseifenlauge oder Brennesselsud (Brennessel kochen und 2 Tage ziehen lassen) tötet die Läuse. Alternativ kann man auch einen Knoblauchsud ansetzen. Drei grosse halbierte Knoblauchzehen müssen dafür zwei Wochen im Wasser ziehen. Bei geringem Befall hilft es bereits, wenn man eine Knoblauchzehe neben der Pflanze bis zur Hälfte in die Erde steckt. Die natürlichen Feinde von Blattläusen sind Marienkäfer und Florfliegenlarven.
Schildläuse: Auch hier ist es sehr effektiv, die Läuse mit einem Messer oder dem Finger von der Pflanze abzureiben und stark befallene Triebe zu entfernen. Ein Mix, der den Läusen missfallen dürfte: Lösungen aus Schmierseife, Alkohol und Wasser. Auch das Bestreichen der Schildläuse mit Olivenöl ist ein gutes Mittel gegen die Schädlinge.
Der effektivste Schutz: Naturbelassene Gärten bieten immer auch Lebensraum für Fressfeinde: Beim Igel und vielen Vögeln stehen Schnecken beispielsweise ganz oben auf dem Speiseplan. Finden sie heraus, welchen natürlichen Feind ihr Schädling hat und bieten Sie diesem einen Platz im Garten.
Buchsbaumzünsler (Raupe): Die Pflanze möglichst bereits im Frühjahr auf Befall untersuchen und die Raupen ablesen. Auch das Abspritzen mit einem Wasserstrahl funktioniert gut. Bei starkem Befall sollte man einen Experten zu Rate zu ziehen.
Die Ameise im Garten kann zwar auch stören, sie ist jedoch kein Schädling. Im Gegenteil; sie baut sich Gänge im Boden und lockert diesen damit auf. Dies ist förderlich für die Wurzelbildung der Pflanzen im Garten. Man sollte sich an den Krabbeltieren also nicht stören.
Sollte man trotzdem einmal zu einem Bekämpfungsmittel greifen, sollte man sich für ein biologisches Pflanzenschutzmittel entscheiden. Diese werden leichter abgebaut und hinterlassen keine Rückstände in Boden und Wasser.
Bei ersten Anzeichen ist es wichtig, früh mit der Bekämpfung der Schädlinge zu beginnen. Jedes Tier, das sich im Garten befindet, wird Eier legen und sich fortpflanzen. Haben sich die Tiere einmal zu einer grossen Population vermehrt, ist es beinahe aussichtslos, sie mit den Hausmitteln loszuwerden.
Da man Eier nicht so leicht bekämpfen kann, wird man den Schädling meist erst nach mehrmaliger Anwendung los. Anwendungen über Tage und Wochen sind zeitaufwändig, aber am effektivsten im Kampf gegen Schädlinge.
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