Das Kompostieren ist einfach, wenn ein paar grundlegende Dinge beachtet werden:
1. Der richtige Standort
Beim Kompostieren ist es wichtig, dass das Material weder zu trocken noch zu feucht ist. Denn die Mikroorganismen arbeiten in einer feucht-warmen Umgebung am besten. Deshalb sollte schon beim Standort darauf geachtet werden, dass der Komposthaufen möglichst regengeschützt ist, aber wiederum auch nicht in der prallen Sonne steht, um ein Austrocknen zu vermeiden. Der ideale Platz im Garten ist unter einem Baum mit Kontakt zum Boden. Ansonsten kann man ihn mit einer Abdeckung versehen und gegebenenfalls giessen, um das Mikroklima zu regulieren. Zur Abdeckung eignen sich Schilfmatten oder atmungsaktives Kompostflies.
Die Phasen der Verrottung:
In der Start- und Umbauphase sind vor allem Pilze und Bakterien am Werk. Der Komposthaufen heizt sich bis zu 70° C auf. Nach 8-12 Wochen hat sich der Haufen abgekühlt und in der sogenannten Aufbauphase ziehen Asseln, Milben, Laufkäfer, Rote Kompostwürmer und andere Kleintiere in den Komposthaufen ein. Während der Reifung lassen sich Maikäfer- und Rosenkäfer-Engerlinge und Wildkräuter, wie zum Beispiel die Vogelmiere, entdecken. Die bekannten Regenwürmer wandern erst in der letzten Reifephase ein, wenn der Kompost allmählich vererdet.
2. Der richtige Behälter
Die Belüftung ist enorm wichtig für ein gutes Gelingen bei der Kompostbildung. Bei der Verrottung wird Sauerstoff benötigt und Kohlenstoffdioxid freigesetzt, deshalb sind am Behälter ausreichend Luftschlitze für eine gute Luftzirkulation vorzusehen. Achten Sie darauf, dass das Fassungsvermögen des Behälters nicht über einen Kubikmeter hinausgeht, damit auch das Innere des Komposthaufens gut belüftet bleibt. Bewährt hat sich auch das Drei-Kammern-Prinzip: Im ersten Behälter werden die Abfälle gesammelt, im zweiten findet die erste Verrottungsphase sowie in der dritten Kammer die vollständige Zersetzung statt.
Was darf in den Kompost?
Ungekochte pflanzliche Küchenabfälle, Obstreste, Kaffeesatz, Gartenabfälle wie etwa Laub, Rasenschnitt sowie Hecken- und Strauchschnitt, Mist von Kleintieren, Federn und Haare, trockene Eierschalen, Holzasche.
Das besser nicht: Kranke Pflanzen (Feuerbrand oder Kohlhernie), Unkräuter, die schon Samen angesetzt haben, Fleisch- und Fischabfälle, gekochte Speisereste, verschimmeltes Obst, Schalen von Zitrusfrüchten sowie Fäkalien.
3. Die richtige Schichtung
Je vielseitiger die Mischung, desto schneller verläuft die Verrottung. Nach feuchtem, dichtem und stickstoffreichem Material (z.B. dem Rasenschnitt) sollte eine Schicht mit trocknem, lockerem und stickstoffarmem Material geschichtet werden. Hierzu eignen sich am besten kleingeschnittene oder gehäckselte, dünne Zweige. Damit alles gleichmässig verrottet, ist es wichtig, die unterschiedlichen Abfälle mit gegensätzlichen Eigenschaften in dünnen Lagen zu schichten oder gleich gut zu durchmischen. Nach etwa drei bis sechs Monaten sollte das halbverrottete Material einmal mit einer Schaufel oder Spaten umgeschichtet werden. Dies dient der Durchlüftung und reduziert das Volumen.
Kompost schichtweise anlegen
Die 1. Schicht sollte ungefähr 30 cm hoch sein und direkt auf der Erde liegen. Ideal für diese Schicht sind klein geschnittene Gartenabfälle wie Rasenschnitt, Zweige usw. Im geschlossenen Behälter eignet sich ein Kompoststarter. Darauf folgt eine 5 bis 10 cm hohe Schicht mit Gartenerde, um den Komposthaufen mit den benötigten Mikroorganismen anzuimpfen. Ebenfalls eignet sich Material aus einem schon funktionierenden Komposthaufen, beispielsweise vom Nachbarn. Nun können alle weiteren anfallenden Abfallschichten darauf. Um ausreichend Sauerstoffzufuhr zu gewährleisten, immer wieder Schichten mit klein geschnittenem Astwerk dazu streuen.
4. Die richtigen Helferlein
Bei der Entstehung von Kompost sind zahlreichen Bodentiere und Mikroorganismen beteiligt. Für ein gutes Gelingen ist es wichtig, beim Ansetzen des Kompostes den Haufen mit einer Schicht Gartenerde (oder angerottetem Kompostmaterial) zu impfen, damit alle benötigten Mikroorganismen auch vorhanden sind. Gerade Laub, Holz und Staudenreste enthalten einen hohen Kohlenstoffanteil und nur wenig Stickstoff. Doch auch die Mikroorganismen brauchen Nährstoffe, um sich vermehren zu können. Fehlen diese, findet die Verrottung nur langsam statt. Um die Aktivität der Mikroorganismen zu beschleunigen, sollte die Kompostzusammensetzung diversifiziert und allenfalls die Luftzirkulation angeregt werden. Hilft das nicht, sind im Handel Kompostbeschleuniger aus Guano, Hornmehl und anderen organischen Düngern erhältlich.
Gut zu wissen:
- Komposthaufen enthalten auch Schimmelpilze! Allergiker und abwehrschwache Menschen sollten auf den Einsatz von Komposterde bei den Zimmerpflanzen verzichten!
- Ein Komposthaufen riecht bis auf wenige Wochen im Jahr nicht auffällig.
- Die Schalen von Südfrüchten enthalten pilzhemmende Substanzen und sollten deshalb nur in geringen Mengen kompostiert werden.
5. Der richtige Zeitpunkt
Die Humusbildung dauert sieben bis zwölf Monate. Den fertigen Humus kann man an der fast schwarzen Farbe und dem angenehmen Geruch nach Waldboden erkennen. Aus dem Kompostmaterial ist nun ein wertvoller Nährstofflieferant geworden, der die Wasserspeicherfähigkeit sandiger Böden erhöht und Lehmböden luftdurchlässiger macht.
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