Podestplatz für den Glücksbringer

Der Siebenpunkt-Marienkäfer erreicht im Hochsommer Ranking Platz 3. Der Siebenpunkt-Marienkäfer erreicht im Hochsommer Ranking Platz 3.

In den zwei Zeiträumen Juni und August wurde in Deutschland alles gezählt, was krabbelt, fliegt, summt, brummt und sechs Beine hat.

Welche Insekten im Jahr 2020 am häufigsten beobachtet wurden, wurde nun in einer Rangliste veröffentlicht. Insgesamt sind bei der NABU 4918 Meldungen für den August sowie 4948 Meldungen für den Juni eingegangen. Die Naturschützer freuen sich an der Rekordbeteiligung und sehen darin ein wachsendes Bewusstsein der Menschen für die Bedeutung dieser Tiergruppe. 

…and the winner is 

Auf Platz drei schafft es diesen August der Siebenpunkt-Marienkäfer. Das ist nicht nur aufgrund der Glückszahl 7 erfreulich, sondern auch weil die einheimische Art damit im Vergleich zum Juni-Ranking zwei Plätze nach vorne gerückt ist und die invasive asiatische Art (Harmonia axyridis) von diesem verdrängen konnte. Das weiterhin gute Ergebnis der asiatischen Art zeigt jedoch, wie breit sich die eingeführte Art in Deutschland mittlerweile etabliert hat. 

Die Honigbiene (Apis mellifera) landet auf dem zweiten Platz im August und verdrängt damit die Hainschwebfliege (Episyrphus balteatus), die diesen im Juni einnahm. Weit ausserhalb der ersten 10 konnte sich die Hainschwebefliege im August nur noch auf den 28. Rang retten. Die Honigbiene konnte ihren Top Ten-Platz vom Juni jedoch behaupten und krabbelte vom 4. Rang auf das zweitoberste Podest.  

Wie schon in den Jahren davor ist das meistgesehene Insekt im August die Ackerhummel (Bombus pascuorum), während im Juni die Steinhummel (Bombus lapidarius) die Nase vorne hatte. Ausserdem gehören diesen Hochsommer zu den meistbeobachteten Tieren: Kleiner Kohlweißling, Wildbiene, Kleiner Fuchs, Großes Heupferd, Großer Kohlweißling und Admiral.

 

 
Schon 2018 und 2019 galten als gute Wespenjahre, im Sommer 2020 konnten die Wespen noch einmal zulegen: Sie erreichten nicht nur Platz 6, es wurden auch mehr Individuen pro Zählung gemeldet als in den Vorjahren. Im Schnitt waren es im August dieses Jahres 19,6 Wespen pro Meldung gegenüber im Durchschnitt 7,3 Wespen 2019 oder 9,4 Wespen 2018. Nach Expertenmeinung haben die Tiere durch den milden Winter erneut beste Bedingungen vorgefunden und konnten davon dann im trockenen, warmen Sommer profitieren. 

Wussten Sie... 
..., dass es unter Wespen verschiedene Lebenskonzepte gibt? Es werden drei Organisationsformen unterschieden: Soziale, solitäre und sozialparasitische Wespen. 
Von den über 10.000 verschiedenen Arten, die in Mitteleuropa vorkommen, sind nur zwei an den menschlichen Köstlichkeiten interessiert. 

Aufklärungsarbeit für Wespen 

Die schwarz-gelbe Farbgebung zeigt die Gefährlichkeit der Wespen an, dabei sind die Tiere friedlicher als allgemein angenommen: Der Stachel wird nur eingesetzt, wenn die Tiere um ihr Leben fürchten.
Wespen reagieren übrigens nur auf schnelle Bewegungen und auf Kohlenstoffdioxid in der Luft in der aggressiven Art, die sie bei uns so unbeliebt macht. Ruhig bleiben und erst mal die Luft anhalten ist deshalb bei einem Frontalanflug einer Wespe die bessere Strategie, als wild um sich zu schlagen. Vermeiden Sie auch, die süsse Beerentorte oder den Eiskaffee unbedeckt im Freien stehen zu lassen. Um die Tiere vorm Eindringen ins Haus zu hindern, sollten die Fliegengittermaschen kleiner als drei Millimeter sein. Bunte Kleidung und die Duftstoffe vieler Kosmetika wirken ausserdem äusserst anziehend auf Wespen, deshalb nicht wundern, wenn man selbst zum Objekt der Begierde wird. Anstatt auf Elektro- und Wespenfallen zurückzugreifen, die auch zahlreiche andere Insekten unnötig töten, sollte man lieber auf die natürlichen Düfte zurückgreifen, die die Wespen nicht mögen: Pfefferminze und Geranien sehen nicht nur schön aus, sondern sind auch ein toller Wespenschutz. 

 

 

Quellen und weitere Informationen: 
NABU: Rangliste Insektensommer 2020
NABU: Umgang mit Bienen und Hornissen

 

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