Insekten zählen nebst Pilzen, Würmern und Bakterien zu den Destruenten, das heisst zu den Zersetzern, und bauen organische Substanzen wie Pflanzenreste in anorganische Stoffe um. Doch auch in der Bekämpfung von potenziellen Schädlingen sind Insekten nützlich. Viele der räuberischen Krabbler ernähren sich von pflanzenschädigenden Insekten wie den Blattläusen.
Marienkäfer
Einer der bekanntesten und beliebtesten Nützlinge unter den Käfern ist der Marienkäfer. Ob im Garten oder in der Landwirtschaft, sein Heisshunger auf Blattläuse macht ihn zu einem beliebten Gast. Bis zu 40'000 Blattläuse vertilgt ein Marienkäfer in seinem Leben und wird daher gerne als biologischer Schädlingsbekämpfer eingesetzt. Überhaupt sind Nutzinsekten als hilfreiche Pflanzenschützer mindestens aus dem biologischen Landbau nicht mehr wegzudenken.
Laufkäfer
Ein weiterer räuberischer Käfer ist der Laufkäfer. Er gehört zu den artenreichsten Nützlingsgruppen. Auf einer Ackerfläche können bis zu 50 verschiedene Arten und an die 700'000 Tiere pro Hektar vorkommen. Der Laufkäfer ist ein schneller Jäger und frisst am Boden lebende Tiere wie Schnecken, Würmer und verschiedene Insekten. Eingesetzt wird der Laufkäfer als natürliches Bekämpfungsmittel daher beispielsweise gegen die genetzte Ackerschnecke, Engerlinge, Blattläuse, Maulwurfsgrillen oder die Trauermückenlarve. Der Laufkäfer ist dabei unspezialisiert und frisst, was er gerade findet – und das in grosser Menge. Bis zum Dreifachen des eigenen Körpergewichts kann der Käfer an Beute verzehren.
Feuerwanze
Im Frühjahr kommen die Feuerwanzen meist zahlreich aus ihren Winterverstecken gekrabbelt und bewohnen dann unsere heimischen Gärten. Trotz der teilweise grossen Anzahl müssen die Feuerwanzen nicht bekämpft werden. Sie gehören nicht zu den Schädlingen, im Gegenteil. Die roten Wanzen richten keinen Schaden an Pflanzen an und ihr Nachwuchs kann sogar nützlich sein. Die Larven nutzen die Gänge unter Baumrinden, welche von anderen baumschädigenden Käfern wie beispielsweise dem Borkenkäfer gebohrt wurden. Dort fressen die Jungtiere die Borkenkäferlarven und schützen dadurch den Baum.
Borkenkäfer
Borkenkäfer sind vor allem als Schädlinge bekannt. Doch in kleiner Anzahl haben auch sie nützliche Eigenschaften. Zum einen sind sie wichtige Akteure im Ökosystem Wald. Häufig bringen die Borkenkäferlarven geschwächte Bäume zum Absterben und schaffen dadurch Platz für neue. Ausserdem brauchen viele Pflanzen und Tiere solches Totholz zum Überleben. Der Borkenkäfer schafft daher ihre Lebensgrundlage. Zum anderen ernähren sich die Käfer von verrottetem Holz und sind somit natürliche Entsorger.
Zweiflüglerlarven und Springschwänze
Mücken- und Fliegenlarven verbringen die erste Zeit ihres Lebens im Boden. Die wurmartigen Larven ernähren sich dabei von abgestorbenen Pflanzenresten und anderen organischen Materialien. Sie sind daher wichtige Destruenten. Einige der Zweiflüglerlarven leben auch räuberisch.
Auch Springschwänze kommen zahlreich im Boden vor, ernähren sich hauptsächlich von Streu und ähnlichen organischen Substanzen und produzieren dabei Humusstoffe.
Unzählige andere hilfreiche Sechsbeiner könnten hier aufgezählt werden: Der Mistkäfer, der sich von Mist ernährt und diesen beseitigt, Fliegenmaden, die Aas zersetzen oder viele andere Bodeninsekten, welche unsere Erde auflockern und Humus bilden. Auch für ausgefallenere Anwendungen kommen Insekten zum Einsatz: Ameisenpuppen als Futter für Zierfische, Honigbienen zum Aufspüren von Landminen, Schildläuse für die Gewinnung von rotem Farbstoff oder einfach als Protagonistinnen in Zeichentrickfilmen wie die unvergessliche Biene Maja.
Quellen und weitere Informationen:
Nebelung: Nützlinge im Garten
Grünes Tirol: Laufkäfer (Carabidae)
Kleingärtnerverein Johannestal: Feurige Nützlinge
Gartenbista: Borkenkäfer – Steckbrief
Nabu: Akrobaten, Zersetzer und Schädlingsbekämpfer
Insektenbox: Nützlinge
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