Auch in diesem neuen Jahr werden unsere kleinen, alltäglichen Bemühungen zur Nachhaltigkeit vielleicht nicht ganz allein die Welt retten. Sie machen aber sehr wohl einen Unterschied, und sie sensibilisieren und trainieren uns zudem für die grösseren Veränderungen, die anzugehen sind. Dabei wird keine unverzügliche Perfektion verlangt: Die kleinen, einfachen Schritte sind bereits viel wert. Ein paar Inspirationen dazu tragen wir hier gleich mal hinüber ins 2022:
Plastik vermeiden
Plastikabfälle verschmutzen Landökosysteme und die Weltmeere. Jede Minute landet eine Lastwagenladung davon im Meer. Laut dem WWF werden über 800 Tierarten, die in Meeren oder im Küstenbereich leben, vom Plastikmüll beeinträchtigt.
Als Konsumentinnen und Konsumenten können wir viel bewirken, indem wir Plastikverpackungen vermeiden. Beim Einkauf nehmen wir deshalb unsere eigenen wiederverwendbaren Einkaufstüten und Behälter mit und greifen zu Produkten im Offenverkauf.
Klimabewusst ernähren
Mithilfe des Projekts Foodprints For the Future kann man die Umweltauswirkungen, die mit dem eigenen Nahrungsmittelkonsum verbunden sind, ermitteln. Besonders die Reduktion des Fleischkonsums kann die negativen Umweltauswirkungen unserer Ernährung massiv reduzieren. Denn in der Viehhaltung entstehen Treibhausgasemissionen wie Methan und Lachgas und es kommt zu einer starken Überdüngung des Bodens durch übermässige Einträge von Stickstoff und Phosphor. Als Futtermittel für Geflügel und Schweine wird ausserdem Soja angebaut, was hauptsächlich auf Kosten tropischer Regenwälder geht.
Sich vegetarisch oder vegan zu ernähren wird zum Glück immer einfacher. Sie können beispielsweise zum Einstieg einen Tag pro Woche vegetarisch Kochen. Wenn Sie einen grösseren Schritt wagen, können Sie am weltweiten Aktionsmonat «Veganuary» teilnehmen und sich den ganzen Januar hindurch vegan ernähren. Achten Sie dabei auf biologische, regionale und saisonale Produkte, wird es Ihnen die Umwelt danken!
Nachhaltig ankleiden
Auf neue Kleider und Schuhe zu verzichten, ist für viele von uns inzwischen unvorstellbar. Unser Modewahn setzt aber der Umwelt massiv zu: Die Textilindustrie bläst jährlich 1,2 Milliarden Tonnen Treibhausgase in die Atmosphäre. Synthetische Textilien setzen der Umwelt besonders zu, da sie aus Erdöl geschaffen werden. Beim Tragen und Waschen geben sie ständig Fasern ab, die als Mikroplastik in der Umwelt landen. So sind bereits 5,6 Millionen Tonnen an synthetischen Mikrofasern in die Erde und die Gewässer gelangt.
Überlegen wir uns deshalb vor jeder neuen Anschaffung, ob wir wirklich das neueste und preisgünstigste Polyester-Shirt brauchen. Der Umwelt zuliebe greifen wir am besten zu hochwertigen Kleidungsstücken aus Naturfasern. Wir können auch schon viel bewirken, indem wir Secondhand-Shoppen.
Flicken statt wegwerfen
Gerade bei Elektrogeräten ist der Neukauf eine besonders grosse Last für die Umwelt. Ihre Bestandteile benötigen wertvolle Ressourcen wie Gold, Silber, Platin, Palladium, Yttrium oder Lithium. Der Abbau dieser Materialien wird meist mit Erdöl betrieben und trägt somit zu hohen CO2-Emissionen bei.
Leider sind wir oft zu bequem, Kaputtes zu reparieren. Dabei geht es ganz einfach. In der Schweiz finden über das ganze Land verteilt regelmässig Repair-Cafes statt: Dort bringt man die kaputten Geräte hin und lässt sich beim Reparieren helfen – und das ganz kostenlos. Wo und wann die Repair-Cafes stattfinden, erfahren Sie hier.
Foodwaste beenden
In Schweizer Haushalten werden pro Person in einem Jahr über 90 Kilogramm essbare Lebensmittel weggeworfen. Das belastet nicht nur unser Portemonnaie mit 620 Franken pro Jahr, sondern auch die Umwelt. Simpel, aber wichtig ist deshalb dieser Vorsatz: Nur so viele Nahrungsmittel einkaufen, wie man auch konsumieren kann!
Falls Sie Inspirationen brauchen, wie Sie aus übrig gebliebenen Lebensmitteln leckere Mahlzeiten zubereiten können, sind Sie bei Zero Foodwaste Kitchen richtig. Einfach die Lebensmittel auswählen, die Sie verwenden möchten, und schon schlägt die Plattform einfache und leckere Rezepte vor.
Ferien in der Nähe geniessen
Die Pandemie erschwert das Reisen in die Ferne – weshalb also nicht die Ferien hierzulande planen! Schöne Sandstrände finden sich auch in der Schweiz. Der Verzicht aufs Fliegen tut ausserdem der Umwelt gut, denn jährlich emittieren Herr und Frau Schweizer rund 5,4 Millionen Tonnen CO2 durch Flüge ins Ausland.
Wasser sparen
Wasser ist unsere wertvollste Ressource, doch sie wird immer knapper. Auch in unseren Breitengraden sind die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Wasservorräte grösser als bisher angenommen. So wird es in der Schweiz in Zukunft regional und saisonal zu Engpässen kommen.
Zu Hause können wir ganz einfach Wasser sparen und diesem Trend entgegenwirken: Indem wir kürzer duschen, beim Zähneputzen und Händewaschen den Wasserhahn schliessen und den Geschirrspüler und die Waschmaschine im Ökoprogramm laufen lassen.
In die Nachhaltigkeit investieren
Geld bewegt - und das auch im Bereich der Nachhaltigkeit. Schon länger ist dieses Thema bei den Anlegerinnen angekommen. Worin man investiert, das fördert man auch: Weshalb also nicht dieses Jahr damit beginnen, Ihre Ersparnisse auf an Nachhaltigkeit orientierte Anlagen zu setzen? Das Angebot diversifiziert sich beständig, und auch dem Gerücht, Nachhaltigkeitsfonds würden eine kleinere Rendite abwerfen, wird längst entschieden widersprochen.