Ratgeber: Baum- und Pflanzenbestimmung Empfehlung

Unsere einheimischen Bäume unterscheiden sich an Rinde, Blatt und Knospe – Zeit, sie kennen zu lernen! Unsere einheimischen Bäume unterscheiden sich an Rinde, Blatt und Knospe – Zeit, sie kennen zu lernen!

Vielleicht ist ja heuer das Jahr, das wir nutzen, um unseren heimischen Bäume und Pflanzen besser kennen zu lernen. Mit diesen Bestimmungsapps sollte auch der nötige Spassfaktor gegeben sein.

Die Blätter sind in den letzten paar Wochen gehörig gewachsen und unsere Bäume zeigen uns bereits wieder ihre prächtigen, saftig grünen Kronen. Wer dieses Jahr nutzen will, um einige neue Bäume, Sträucher und Pflanzen zu lernen – oder gar eine ausgewachsene Pflanzenbestimmungsexpertin zu werden – ist bei unserem heutigen Ratgeber richtig.
Die Identifikation von Bäumen und Pflanzen gestaltet sich zum Teil als sehr schwierig. Wenn im Winter nur Rinde und Knospen übrigbleiben, wissen oft nur Fachleute und „Meisterbestimmer“, welches Gewächs vor ihnen steht. Für den Umgang mit den hilfreichen Apps gilt grundsätzlich: Je mehr Informationen wir ihnen zur Verfügung stellen, desto eher können sie eine Art bestimmen. Die von uns herausgesuchten Bestimmungshilfen sind allesamt recht flexibel erarbeitet und ermöglichen oft auch mittels nur eines oder zweier Merkmale eine weitgehend genaue Identifikation.

Die iForest App beherbergt Informationen zu den wichtigsten Baum- und Straucharten Mitteleuropas und ist für Biologen, Jäger und Forstleute ebenso gedacht wie für Pflanzeninteressierte und andere Naturliebhaber. Pro Pflanze sind jeweils 16 Bilder erhältlich (Samen, Keimling, Wurzel, Blatt, Stamm, Rinde, Krone etc.). Ausserdem ist jedem Pflanzenportrait ein ausführlicher Steckbrief mit Informationen zu botanischen Merkmalen, Holz, Standort, Gefahren, Waldbau, Geschichte, Heilkunde, Waldküche etc. angefügt.
Die Pflanzen lassen sich nach bestimmten Kriterien selektionieren, beispielsweise nach Blattform oder Blütenfarbe. Die App kostet 16 CHF; 10 Prozent der Einnahmen fliessen allerdings direkt ans Bergwaldprojekt.

Flora Incognita ist gratis und werbefrei. Die App wurde von Wissenschaftlern der Technischen Universität Ilmenau und des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie Jena entwickelt und ist Teil eines wissenschaftlichen Forschungsprojekts, das sich zum Ziel gesetzt hat, den Naturschutz zu verbessern. Die Beobachtungen dienen dazu, Antworten auf Fragen zur Ausbreitung von invasiven Arten oder den Auswirkungen des Klimawandels auf Biotope zu liefern. Um eine gesuchte Pflanze zu identifizieren, macht der Beobachter ein Foto eines oder mehrerer Pflanzenteile. Wichtig für die genaue Bestimmung ist dabei vor allem, dass die Bilder von Blüte, Blatt, Rinde oder Frucht möglichst scharf sind. Die Artenbestimmung basiert auf Deep Learning Algorithmen mit einer Genauigkeit von weit über 90 Prozent. Die eigenen Funde lassen sich in einer Beobachtungsliste sammeln oder auch über die sozialen Medien teilen.

Auf insgesamt 81 Wanderungen lassen sich in der ganzen Schweiz und Liechtenstein mit der App «Flower Walks» vielerlei Pflanzen entdecken. Sobald die kostenlose und werbefreie App vollständig installiert ist, funktionieren alle ihre Funktionen auch offline, es sei denn, man möchte Informationen über eine verlinkte Webseite abrufen. Gelangt man auf einem dieser «Flower Walks»-Pfade in die Nähe eines Standortes, wo eine bestimmte Pflanze wächst, wird via GPS-Funktion ein Signal gesendet. Das jeweilige Artenportrait mitsamt Bildergalerie und Hintergrundinformationen (in drei Sprachen) erscheint auf dem Bildschirm. Pro Wanderung werden mindestens 50 Pflanzenarten und ihre Lebensräume beschrieben, mit insgesamt 1200 wildlebenden Pflanzen verteilt über alle verfügbaren Pfade.

Will man sich lieber zuhause einer ruhigen Studie der Natur widmen, ist das Buch «Welcher Baum ist das?» vom Kosmos Verlag (ISBN 978-3-440-16449-5) ein heisser Tipp. Unter anderem wird das Bestimmungsbuch auch vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) empfohlen. Darin enthalten sind über 350 in Europa heimische Bäume, unterteilt nach Nadelbäumen, Laubbäumen, Sträuchern und Klettersträuchern. Grundlegende Informationen wie der Aufbau eines Baumes sowie die verschiedenen Blatt- und Blütenformen sind immer dabei. Die Seiten sind ausserdem reich bebildert.

Wer sich für allgemeine Informationen über die Schweizer Wälder begeistern lässt, wird beim Landesforstinventar (LFI) fündig. Unter anderem werden auf der Webseite die 30 häufigsten Waldbaumarten der Schweiz portraitiert. Zudem lässt sich die potenzielle Verbreitung der jeweiligen Bäume (mit Hinweis auf das wahrscheinliche Vorkommen einer Baumart) oder auch der Laubbaumanteil eines bestimmten Schweizer Gebietes feststellen.

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