Die Schweizerische Vogelwarte überwacht die einheimische Vogelwelt, erforscht die Lebensweise und sucht nach Ursachen für die Bedrohung der Tiere. Sie wurde 1924 als Beringungszentrale zur Erforschung des Vogelzugs gegründet und hat ihren Hauptsitz in Sempach. Die Vogelwarte kann auf die Unterstützung von unzähligen Freiwilligen Helfern zählen.
Vögel werden beringt, um sie individuell zu kennzeichnen. Jedem eingefangenen Vogel wird ein Aluminiumring mit einer Nummer und dem Text SEMPACH HELVETIA angebracht. Die Beringung dient der Wissenschaft und dem Naturschutz.
Dadurch weiss man, wo Zugvögel hinziehen, welchen Gefahren sie ausgesetzt sind, wie ihr Höchstalter ist, wo sich erwachsene Tiere niederlassen, und es lassen sich Ein- und Auswanderungen von Vogelarten feststellen und erklären.
Es ist also sehr wichtig, gefundene Ringe oder Vögel, die einen Ring tragen, an die Vogelwarte Sempach zurückzuschicken, damit dieser Fund in der Ringfunddatenbank vermerkt werden kann.
Eine Forschungsstation der Schweizerischen Vogelwarte befindet sich in den Walliser Alpen an der Grenze zu Frankreich. Dort fliegen jedes Jahr viele Tausende Vögel vorbei. Momentan ist die Mehrheit der Zugvögel bereits im Süden, nur noch wenige Exemplare sind unterwegs.
Unter den 16'000 Vögeln, die in Col de Bretolet ins Netz flogen, waren auch einige seltene Exemplare. Ein Beispiel ist der Gelbbrauenlaubsänger. Er brütet jenseits des Urals und überwintert eigentlich in Südostasien. Doch jedes Jahr gibt es solche, die sich nach Westeuropa verirren. In der Schweiz war das bisher 15 Mal der Fall.
Zehn Prozent der Fangquote machte der Trauerschnäpper aus. Diese Vogelart stammt mehrheitlich aus Nordosteuropa. 1'360 Vögel konnten die Forscher einfangen und beringen.
Die Zugpläne vieler Vogelarten haben sich in den letzten 20 Jahren geändert. Ein Grund dafür dürfte die globale Erwärmung sein.
Forscher der Vogelwarte Sempach fanden heraus, dass der Klimawandel positive und negative Effekte mit sich bringt. Vögel, die sehr weite Strecken zurücklegen, fliegen klar früher in ihr Winterquartier. Kurzstreckenflieger starten dafür etwas später und erhalten dadurch einen Vorteil, denn ihre Brutzeit wird leicht verlängert.
Helfen auch Sie mit:
Ring gefunden – was tun?
Wer einen Ring oder einen beringten Vogel findet, ist gebeten, den Fund schriftlich an die Vogelwarte (Stichwort „Beringungszentrale“) zu melden. Dabei sollten neben dem Namen und der Adresse des Finders auch das Datum, der Fundort und natürlich die Ringnummer genannt werden. Idealerweise wird der Ring bzw. der tote Vogel mit eingeschickt. Der Finder erhält danach alle Informationen, die zum beringten Vogel existieren.
Der Fund kann auch online gemeldet werden unter:
Vogelwarte Sempach
Diese Vögel erweckten besondere Aufmerksamkeit in der Forschungsstation im Wallis
Die Top 5 der Saison
Buchfink 4’625
Rotkehlchen 3’501
Trauerschnäpper 1’360
Erlenzeisig 1’313
Fitis 427
Highlights
Sanderling 1. und 2. Fang für die Station
Gelbbrauenlaubsänger 4. Fang für die Station
Orpheusspötter 6. Fang für die Station
Kommentare (0) anzeigenausblenden