Insekt des Jahres 2012: Der Hirschkäfer

Ein Hirschkäfer - das Insekt des Jahres 2012 - auf Pirsch. Ein Hirschkäfer - das Insekt des Jahres 2012 - auf Pirsch.

Der grösste europäische Käfer wurde in Deutschland, Österreich und der Schweiz vom Kuratorium "Insekt des Jahres" des Deutschen Entomologischen Institutes und der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft zum Insekt des Jahres 2012 gewählt: der Hirschkäfer. In der Schweiz ist er sehr selten anzutreffen und zudem vom Aussterben bedroht. Bekannt machte das Insekt vor allem das Geweih der Männchen. Dieses benützen sie, um Machtkämpfe untereinander auszutragen.

Die männlichen Käfer werden 25 bis 75 Millimeter lang, die Weibchen sind mit maximal 40 Millimeter Länge kleiner und tragen kein Geweih. Die Deckflügel und die Mandibeln (Oberkiefer) der Männchen sind braunrot. 
Mit Hilfe von Pheromonen locken die Weibchen ihre Partner an. Wenn zwei Männchen um dasselbe Weibchen buhlen, versuchen sie den Gegner mit Hilfe ihrer Geweihe auf den Rücken zu drehen oder vom Ast zu werfen. Der Gewinner darf sich anschliessend mit der Partnerin paaren. Nach der Paarung legt das Weibchen bis zu 20 Eier etwa 75 Zentimeter tief in die Erde an die Wurzeln von toten oder kranken Bäumen. Dieses von Pilzbefall zermürbte Totholz, insbesondere von Eichen, brauchen die Larven für ihre Entwicklung, die drei bis acht Jahre dauert. Ausgewachsene Tiere leben maximal einen Monat. 

Doch der Hirschkäfer erregt nicht nur mit seinem Aussehen für Aufmerksamkeit, auch verschiedene Mythen verhelfen ihm zu seiner Bekanntheit. So soll er magische Kräfte besitzen und beispielsweise Blitze anlocken können. Volksnamen wie Donnerkäfer, Hausbrenner oder Feuerschröter verdeutlichen dies. 

Es gibt natürliche Feinde des Hirschkäfers wie beispielsweise der Specht, der Eichelhäher, die Eule, die Krähe, der Fuchs, der Dachs und andere Wirbeltiere und es gibt den Menschen. Da er zu wenig Totholz als Brutsubstrate bestehen lässt, ist er eine gefährliche Bedrohung für das Insekt. Doch auch die Intensivierung der Forstwirtschaft (tiefe Bodenbearbeitung, Stubbenrodung, Anbau schnellwüchsiger Baumarten mit kurzen Umtriebszeiten) gehört zu den Ursachen des ständigen Rückgangs der Tiere. 

Die Erhaltung von Eichen und die Erhöhung des Totenholzanteils, aber auch die Vermeidung weiterer Verinselung und Isolierung der noch vorhandenen Populationen sind Möglichkeiten, den Hirschkäfern das Überleben zu sichern.

Bildergalerie

  • Click to enlarge image Hirschkaefer_YS_DSC07597_Lolo.jpg Imposant - doch die Zangen des Männchens könnten noch grösser sein. (Foto: Yolanda Stocker)

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