Durch den Weltraum fliegen Raketenstufen, Abdeckkappen, Schrauben, Kupferdrähte, Isolationsstücke und andere Überbleibsel aus der Raumfahrt. Hunderttausende solcher Trümmerteilchen rasen mit mehreren zehntausend Kilometern pro Stunde im luftleeren Raum. Die Risiken, die von diesem Weltraumabfall ausgehen, müssten äusserst ernst genommen werden, sagt der Schweizer Astronaut Claude Nicollier. Er habe bei seiner Arbeit im Weltall selbst miterlebt, dass die Scheiben der Raumfähren Krater aufwiesen. Diese stammten von Millimeter grossen Trümmerteilchen.
Techniker und Astronomen am Swiss Space Center der EPFL wollen das Problem angehen. Die Forscher um Zentrumsdirektor Volker Gass planen eine ganze Reihe von Reinigungssatelliten. Ein erster Prototyp mit dem Namen «CleanSpace One» könnte laut EPFL in drei bis fünf Jahren ins All geschickt werden. Die Putzaktion soll laut den Forschern so ablaufen, dass der ins All geschossene Satellit sich auf die Verfolgung eines Trümmerteils macht. Dazu wird er mit einem neuartigen Motor ausgerüstet. Erreicht der Reinigungssatellit sein Objekt, fährt er einen Greifarm aus und packt den Müll. Dieser Teil der Mission sei besonders heikel, meldet die EPFL, denn der Reinigungssatellit und das Trümmerteil sausen mit einem Tempo von 28'000 Kilometern pro Stunde durch das All. Ist die «Beute» einmal ergriffen, ändert «CleanSpace One» den Kurs in Richtung Erde. Beim Eintreten in die Atmosphäre verglühen Satellit und Trümmer.
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