Der Baum, ein stiller Alleskönner
Bäume sind an ihre Lebensweise sehr gut angepasst und sehr flexibel. Sie trotzen vielen heftigen Stürmen, ertragen die tonnenschwere Last des Schnees und überleben starke Witterungen. Grund dafür ist die ausgebaute Verankerung im Boden. Die Wurzeln machen es möglich, dass der tonnenschwere Baum mit Stamm, Ästen und Blättern jahrzehntelang wächst und überlebt. Ausserdem speichern sie Wasser und Nährstoffe und transportieren diese bis in die Krone hinauf. Das kann schon mal eine Distanz von über 100m ausmachen!
Als Klimaregulator und Sauerstoffproduzent ist der Baum für die Umwelt und das Leben auf der Erde unabdingbar. Unmengen von CO2 wandelt er über die Blätter und Nadeln um und speichert das Kohlendioxid in der Biomasse. Dabei wird Sauerstoff freigesetzt. Beim Laubabbau entsteht hochwertiger Humus, der für Pflanzen eine gesunde Wachstumsgrundlage ist.
Lebensraum für tausende Arten
Die Bäume beherbergen rund zwei Drittel der an Land lebenden Arten und gleichzeitig auch die grösste Anzahl bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Was von aussen unglaublich erscheint, bestätigt sich aber bei näherem Hinsehen. So entstehen bei Regen beispielsweise kleine Ansammlungen von Wasser auf den Ästen; der perfekte Ort für eine bestimmte Mücke hier (und nur hier!) ihre Eier abzulegen. Schnecken, Vögel, Läuse und Käfer sind ebenfalls auf den Baum angewiesen. Im Sommer ruht sich auch gerne die Blindschleiche im etwas höheren Gras um den Baum herum aus. Viele Tiere und Pflanzen haben es besonders auf die Nährstoffe Zucker und Stärke abgesehen, die in der inneren Rinde lagern.
Der Baum als gestalterisches Element
Umso wichtiger ist es also, die Bäume zu schützen. Anlässlich des „Internationalen Tag des Baumes" werden traditionellerweise am 25. April mehrere Bäume gepflanzt, denn jeder einzelne Baum trägt aufgrund seiner Funktion zur Erhaltung der Artenvielfalt und des Klimas bei.
Schon einzelne Bäume in Siedlungen werten die Umgebung ökologisch auf und sind besonders für Tiere unersetzlich. Es ist zu empfehlen, einheimische Pflanzen und Bäume anzupflanzen und zu pflegen, damit die einheimische Tierwelt das ökologische Potenzial des Gartens nutzen kann. Exotische Bäume wie Ginkgo oder Lorbeerbaum werden immer öfters angepflanzt, doch sind sie für die Tiere nicht von Bedeutung, da diese auf einheimische Arten angewiesen sind.
Einheimische Bäume erhalten die Artenvielfalt
Eichen beispielsweise sind sehr robuste Bäume und nehmen Nässe oder Trockenheit, verdichteten Boden oder Frostlagen klaglos hin. Sie dienen den Tieren als Versteck, Nahrung und Brutplatz. Insekten und andere Kleintiere sammeln sich im herab fallenden Laub. Raupen hingegen nagen lieber an den grünen Blättern. Viele Vögel, darunter Eichelhäher, Specht und Waldkauz sind auf die Eiche angewiesen. Die Früchte im Herbst sind zudem eine willkommene Nahrung für Eichhörnchen und Wildschweine. Das lockt wiederum den Baummarder an, wenn er in der Dämmerung auf Eichhörnchen- und Vogeljagd geht. Selbst nach deren Tod, ist die Eiche noch jahrelang von Leben erfüllt, da die Tiere weiterhin Nahrung beziehen, brüten oder sich in leeren Astlöchern verstecken.
Für die Erhaltung der Artenvielfalt sind einheimische Bäume besonders notwendig, da die Tiere die exotischen Pflanzen meiden, dort keine Nahrung finden und somit ihren Lebensraum verlieren.
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