Papier und Computer - wie umweltverträglich ist das Informationszeitalter?

10 Aug 2012

Wie kaum ein anderes Elektrogerät hat in den letzten Jahrzehnten der Computer eine rasante Entwicklung und steigende Verbreitung erfahren. Die Ökobilanz von Computern fällt immer noch bescheiden aus, und auch das Papier wurde durch ihn nicht ersetzt.

Die Vision vom papierlosen Büro ist praktisch so alt wie der Computer. Wie der Gang in ein beliebiges Büro, einen zufällig ausgewählten Privathaushalt oder eine wahllose Amtsstube aber schnell aufzeigt, hat der Computer das Papier nie abgelöst. Die Idee vom papierlosen Büro war immer eine Utopie, das Medium der typographischen und handschriftlichen Aufzeichnung stets an eine Nachfrage gebunden. Aktenkoffer, Karteischränke und Bundesordner werden so schnell nicht aus unserem Leben verschwinden, auch wenn gleichzeitig eine rasante Entwicklung im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien ihren Lauf nimmt. Vielmehr ist umgekehrt sogar von einer sich wechselseitig verstärkenden Beziehung zwischen elektronischen Formen der Datenverarbeitung und dem Papierbedarf auszugehen. Mit der Entwicklung und Verbreitung von PCs, Druckern und Kopiergeräten wurde es zunehmend leicht, zusätzliche Kopien anzufertigen, neue Ausdrucke zu tätigen und ein noch grösseres Datenvolumen zu verwalten, das aufgrund der nicht gänzlich auszuschaltenden Störanfälligkeit von Computern immer auch Sicherheitskopien erforderlich gemacht hat, die vielerorts weiterhin physisch auf Papier gedruckt und abgelegt werden.

Wenn sowohl Papier als auch Computer Kulturprodukte und Kulturträger sind, denen abzuschwören weder realistisch noch wünschenswert wäre – hat die Technisierung und Computerisierung doch auch zu unbestreitbaren Fortschritten etwa im Bereich der Medizin geführt –, dann muss eine an Nachhaltigkeit orientierte Entwicklung beide Informationsträger berücksichtigen. Dazu muss der Papier und Computer benützende Mensch in die Verantwortung gezogen werden. Im ersteren Falle ist mit der Altpapiersammlung und dem Recycling sowie dem sparsamen Gebrauch dieses Trägerstoffs bereits viel getan. Auch im Umgang mit Computern kann durch die Vermeidung von Leerlaufprozessen, etwa durch das Abschalten des Bildschirms und den Verzicht auf Bildschirmschoner, die Nutzung des Standby-Modus bei kürzeren und das Herunterfahren des Rechners bei längeren Abwesenheiten, viel Energie gespart werden.

Einfluss nehmen können wir auch als Käufer, etwa indem wir Recyclingpapier dem Hochglanzpapier aus neuen Fasern vorziehen. Bei Computern ist es sinnvoll, sich für Produkte zu entscheiden, die eine mehrjährige Garantie bieten, aufgerüstet werden können und deshalb nicht in kurzer Zeit wieder vollständig ersetzt werden müssen. Allerdings fällt die Wahl des richtigen Produkts gerade bei den elektronischen Rechenmaschinen oft nicht ganz leicht. Aufgrund der grossen Auswahl, der rasanten Entwicklung und des Modulcharakters, die einzelne Komponenten im Rahmen komplexer Systemumgebungen aufweisen, sind pauschale Empfehlungen schwierig und schnell veraltet. Es bleibt daher dem aufgeklärten Informationssammler des Internetzeitalters selbst überlassen, sich eigenständig und der jeweiligen Situation angepasst im Netz zu informieren, Empfehlungen von Fachkräften, Bekannten oder bei Wissensinstanzen des Vertrauens (etwa bei Computerzeitschriften, von denen einige auch ausschliesslich Online angeboten werden) einzuholen und letzten Endes den für sich bzw. seine Organisation und die Umwelt besten Entscheid zu fällen. 

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