Die heutigen Rahmenbedingungen der Bildungspolitik werden von diversen Dachverbänden der Lehrpersonen in der Schweiz, Österreich und Deutschland kritisiert. Politiker sollen sich vermehrt und nachhaltig für die enorm wichtige Arbeit der Pädagogen einsetzen. Die Anforderungen nehmen stetig zu, fachlich wie auch erzieherisch. Häufig fehlt es in der heutigen Bildungspolitik aber an echten und vernünftigen Visionen. Die Bedingungen für einen wirksamen und effizienten Unterricht müssen deshalb unbedingt verbessert werden. Die Bildung unserer Jugend ist für die Zukunft enorm wichtig; dafür kann nicht genug Sorge getragen werden. Der Unterricht muss möglichst umfassend und nachhaltig gestaltet werden.
Im Gegensatz zu den Erfordernissen eines zeitgemässen und zukunftsorientierten Bildungswesens stehen Lehrermangel, unzureichend ausgebildetes Personal und eine massiv zunehmende Feminisierung des Lehrerberufs. Auch fehlt es an Kontinuität; nicht enden wollende Reformen verunmöglichen eine Rückbesinnung auf die tragende Rolle des Kernunterrichts. Erschwerend kommt hinzu, dass Klassen vergrössert und der Unterricht auf Teil-Pensen aufgeteilt wird, so dass den Schülern vielfach eine feste Bezugsperson fehlt.
Mit dem Wandel des Schulunterrichts verändert sich auch das Ansehen des Lehrerberufs. Von Seiten der Lehrerschaft wird oft ein Imageverlust beklagt. Eine bessere Wertschätzung der äusserst vielseitigen und anspruchsvollen Arbeit des Pädagogen wäre aber immens wichtig. Schliesslich sind es Lehrpersonen, die ihre Schüler auf unsere Gesellschaft, Wirtschaft und das Berufsleben vorbereiten. Johann Heinrich Pestalozzi, der Inbegriff des Pädagogen, hat erfolgreich nach dem Lebens-Grundsatz: „Kopf, Herz und Hand“ unterrichtet. Angewandt auf die Herausforderungen einer durch Umweltverschmutzung, Klimawandel, Ressourcenknappheit und soziale Konflikte geprägten Zeit, impliziert der Grundsatz eine Schwerpunktverschiebung in Richtung Umweltbildung.
Um den Erfordernissen einer nachhaltigen Gesellschaftsentwicklung gerecht zu werden, ist es von grösster Bedeutung, dass unsere Kinder zu ökologisch verantwortungsvollen und sozial kompetenten Persönlichkeiten heranwachsen. Dafür sind zahlreiche Wissensbausteine in den etablierten Schulfächern sicher weiterhin unerlässlich; daneben sind aber verstärkt schulische Einheiten gefragt, die über die Vermittlung abstrakt-theoretischen Wissens hinausgehen. An dieser Stelle setzt eine umfassende, ganzheitliche Umweltbildung ein. Dabei muss neben der Diskussion ökologische Fragen im Klassenzimmer und dem Nachvollziehen der grosser Zusammenhänge der Energie- und Ressourcennutzung, des Arten- und Umweltschutzes vermehrt Raum für echte Naturerlebnisse, für Exkursionen, Lerneinheiten in Wald und Feld sowie ähnliches mehr geschaffen werden.
Umweltbildung muss für die Notwendigkeit der Erhaltung unserer natürlichen Lebensgrundlage sensibilisieren. Erlebnisse in und mit der Natur bilden eine wichtige Basis dafür, die Wunder der Natur und den Wert unseres Lebensraums nachvollziehen zu können. Abgesehen davon bilden sie einen willkommenen Ausgleich zum kopflastigen Unterricht im Klassenzimmer. Was der Mensch kennt und schätzen gelernt hat, schützt er schliesslich auch.
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