Jedes Jahr steht dieser zum Nachdenken anregende Tag unter einem anderen Motto. 2012 wird dem Thema: „Verhütung von Naturkatastrophen für eine nachhaltige Entwicklung in den Bergen“ Beachtung geschenkt. Diese Thematik passt auch auf das zur Zeit laufende internationale Jahr der Berge. Der Internationale Tag zur Verhütung von Naturkatastrophen verfolgt die Zielsetzung, weltweit Aufmerksamkeit auf prophylaktische Schutzmassnahmen in den Bergregionen zu wecken. Damit soll dazu beigetragen werden, die Auswirkungen von Naturkatastrophen in allen Bergregionen dieser Erde zu vermindern. Öffentliche Stellen, Regierungen, Wissenschaftler, zivile Organisationen und die Bevölkerung werden sensibilisiert, sich proaktiv für Katastrophenschutz-Projekte zu engagieren.
Zu den bio-geographisch gefährdetsten Gebieten auf unserem Planeten gehören zweifellos die Berge. Dort findet man eine einzigartige Fauna und Flora mit unterschiedlichem Klima und unterschiedlichsten Lebensräumen vor. Diese reagieren sehr empfindlich auf Umweltveränderungen, da sie äusserst anfällig sind. So bewirkt z.B. der Klimawandel einen deutlich sichtbaren Rückgang der Gletscher und das Auftauen von Permafrostböden, was zu vermehrten Murgängen führt. Auch sind Bannwälder gefährdet. Kunstbauten, wie Lawinenverbauungen verschönern einerseits das Landschaftsbild keinesfalls und haben andererseits oft wenig Wirkung, um den Folgen von zerstörenden und unberechenbaren Lawinenabgängen zu begegnen.
Jeder zehnte Erdenbürger lebt in einer Bergregion. Oft sind die Menschen gezwungen, in gefährdeten Gebieten zu leben. Die Vergangenheit hat eindrücklich gezeigt, dass auch die Bergregionen in Europa keinesfalls von Naturkatastrophen verschont sind.
Der ehemalige UNO-Generalsekretär Kofi Annan äussert sich explizit zu diesem Tag. Er stellt fest, dass durch unsachgemässe Nutzung des Bodens, Erosion und wirtschaftliches Missmanagement das Risiko für Naturkatastrophen erhöht wird. Lawinen, Muren, Erdbeben, Hochwasser und Vulkanausbrüche haben dann besonders verheerende Auswirkungen. In kürzester Zeit entstehen Millionenschäden.
Diese Katastrophen kosten Menschenleben, zerstören Eigentum und schneiden oft Bewohner für lange Zeit von der Aussenwelt ab; ganz zu schweigen von den Folgeschäden mit immensen Kosten für Versicherungen und Instandstellungen der Infrastrukturen. Forscher sagen für die Zukunft mehr Katastrophen und noch grössere materielle Verluste voraus. Stetig erhöht sich auch die Anzahl der betroffenen Gebiete. Wir tun also gut daran, vorausblickend mit gezielten Massnahmen allfälligen Katastrophen vorzubeugen. Erfahrungen aus der Vergangenheit sollen diesbezüglich zur Prophylaxe beitragen.
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