Im Jahr 2007 hat Andy Ridley, zusammen mit dem WWF Australien, die erste „Earth Hour“ weltweit lanciert. Rund zwei Millionen Menschen haben in der australischen Hauptstadt an der symbolischen Aktion für den Klimaschutz teilgenommen und für eine Stunde die Lichter gelöscht. Innerhalb der letzten Jahre hat sich die Aktion dann von einer lokalen Sache zum weltweit grössten Umweltschutzevent entwickelt. Während 2007 die Lichter nur in einer Stadt ausgingen, haben sich 2012 bereits über 7'000 Städte in 152 Ländern daran beteiligt. Die Earth Hour hat damit erneut alle Rekorde aus den Vorjahren übertroffen (vgl. Umweltnetz-Beitrag "Lichterlöschen", 30. März 2012). Auch 29 Schweizer Städte haben die Lichter für eine Stunde ausgeknipst.
Für die Aktion im März 2013 haben erneut zahlreiche Städte weltweit ihre Teilnahme bestätigt. Bezüglich des grossen Erfolges der Earth Hour betont Ridley in einer Ansprache, dass sich seit 2007 vieles verändert habe im Klimaschutz. Während damals noch heftig über den Klimawandel debattiert wurde, ist er heute für viele Menschen bereits eine Realität, die sie am eigenen Leibe erfahren. Dadurch sei auch das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung weltweit grösser geworden.
Doch die Nützlichkeit der Earth Hour ist umstritten; gerade in Deutschland und der Schweiz, wo dieses Jahr voraussichtlich weniger Städte teilnehmen werden.
Nicht selten wird sie als grosse PR-Aktion abgestempelt, die nicht über ihre Symbolkraft hinauszugehen vermag. Die Gegner verweisen darauf, dass der Einsatz für die Umwelt bei den meisten Teilnehmern nach der Stunde für das gute Gewissen sehr schnell wieder verfliegt. Dies dürfte leider tatsächlich auf einen grösseren Teil der Teilnehmer zutreffen: Die geschätzten 1,8 Milliarden Menschen voll konsequenten Umweltbewusstseins hätten sonst wohl schon nachhaltigere Veränderungen angestossen. Nichtsdestotrotz geht die Earth Hour durchaus über das gewissensberuhigende Lichterlöschen hinaus. Sie beinhaltet nämlich auch Tausende von lokalen Programmen und Klimaschutz-Verpflichtungen von Organisationen, Firmen und Privatpersonen, die durchaus nachhaltige Effekte aufweisen. Zum Beispiel erreichte die Earth Hour Bewegung in diesem Jahr, dass in Botswana und Uganda rund 1,5 Millionen Bäume gepflanzt werden. In Russland werden neue Meeresschutzgebiete gegründet und der Waldschutz wird verbessert (Weitere Beispiele auf www.earthhour.org.)
Oft wird betont, dass während der Stunde ohne Licht kein Strom gespart werden könne. Zudem könnte das Stromnetz davon beschädigt werden oder gar vorübergehend ausfallen. Der Sinn der Aktion besteht indessen nicht im Strom sparen, sondern in der symbolischen Botschaft... in den letzten sieben Jahren blieben die betroffenen Stromnetze völlig intakt.Während 2007 die Lichter nur in einer Stadt ausgingen, haben sich 2012 bereits über 7000 Städte in 152 Ländern am Lichterlöschen beteiligt.
Oft scheint es unmöglich zu sein, dem fortschreitenden Klimawandel und der Übernutzung unserer natürlichen Ressourcen noch entgegenzusteuern. Die Aktion Earth Hour vermittelt hier ein Zeichen der Hoffnung und des gemeinsamen Willens für mehr Umweltschutz.
Weiterführende Links:
Offizielle Website der Earth Hour (En).
WWF-Infoseite: Earth Hour 2013.
Umweltnetz-Beitrag "Wenn die Nacht zu Tag wird", 15. Februar 2013.
Umweltnetz-Beitrag "Lichterlöschen", 30. März 2012.
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