Die Vorlage, die von einer breiten Trägerschaft aus Politik, Wirtschaft und Umweltverbänden gestützt wird, sieht laut Initiativtext ein verbindliches Stromverbrauchsziel vor. Mit geeigneten, vom Parlament festzulegenden Massnahmen, sollen die vorhandenen Effizienz- und Einsparpotenziale voll ausgeschöpft werden. „Was der Bundesrat in seiner Vernehmlassungsvorlage zur Energiestrategie 2050 Ende 2012 vorgelegt hat, ist zu langsam und zu locker. Das Stromeffizienz-Potenzial wird darin bei Weitem nicht ausgeschöpft“, betont der Waadtländer Ständerat Luc Recordon. Ein wesentlicher Unterschied der Initiative zur Bundesvorlage besteht darin, dass das Mindestziel der Energieeinsparung nicht nur „erstrebt“, sondern auf Verfassungsstufe rechtlich festgesetzt würde.
In der Schweiz geht allein durch Verschwendung und fehlende Energieeffizienz rund 40% des produzierten Stroms verloren! Würde der gesamte verlorene Strom genutzt, könnten die Schweizer Wirtschaft und die Konsumenten jährlich rund 10 Millionen Franken sparen. Investitionen in effiziente Gebäude und Geräte schaffen Arbeitsplätze und fördern die Innovation. Durch maximale Stromeinsparungen könnten wir bis 2035 ohne weitere Massnahmen auf die Leistung von mindestens sechs AKWs verzichten. Strom effizienter zu nutzen und einzusparen, ist auch für die Umwelt die beste aller Lösungen; schliesslich hat jede Art von Stromproduktion (und -Diffusion) ökologische Folgen – z.B. CO2-Emissionen oder negative Auswirkungen auf Gewässer und andere Ökosysteme.
Rund 40% des produzierten Stroms geht in der Schweiz durch Energieverschwendung und fehlende Stromeffizienz verloren.
Ein grosses Stromsparpotential liegt beispielsweise in der Optimierung von elektronischen Industrie-Motoren und anderen Industrie-Geräten. Grosse Handlungspotentiale bestehen aber auch in privaten Haushalten: laut WWF könnten wir durch die effiziente Energienutzung Zuhause jährlich rund 2, 5 Millionen Tonnen C02 einsparen (siehe WWF „Stromspar-Homestory“). Rund drei Viertel dieser Einsparungen können dabei durch optimierte Küchengeräte – insbesondere Kaffeemaschinen – erreicht werden. Die konsequente Verwendung von effizienten Lampen und Leuchten würde den Energieverbrauch der Beleuchtung um mehr als 60 Prozent reduzieren. Auch elektrische Geräte wie Computer, Fernseher, Stereoanlagen, Drucker usw. verbrauchen heute durch den Standby-Modus viel mehr Energie als eigentlich notwendig. Gemäss der Schweizer Energiestiftung macht der Standby-Verbrauch sogar 25% des gesamten Haushaltstromverbrauchs aus. Gewisse Geräte – wie z.B. Drucker – konsumieren sogar noch Strom, wenn sie per Schaltknopf ausgeschaltet werden. Empfehlenswert sind deshalb energieeffiziente Geräte (siehe. www.topten.ch) und Stecker-Leisten, die komplett ausgeschaltet werden können.
Weitere Informationen
Offizielle Website der Stromeffizienz-Initiative
Greenpeace Schweiz: 33 Spartipps
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